Glückliches Ende eines Raubkunst-Falles

Köln (dpa) - Nach fast 80 Jahren ist ein 1936 aus jüdischem Umzugsgut gestohlenes Bild des Impressionisten Lovis Corinth wieder aufgetaucht. Das 1918 entstandene Bild Rosen und Flieder wurde in das Kölner Auktionshaus Van Ham eingeliefert und wird nun gemäß einer Restitutionsvereinbarung zurückerstattet.
Das Auktionshaus fand in akribischer Recherche heraus, dass das Bild 1936 aus dem in Berlin eingelagerten Umzugsgut eines jüdischen Ehepaares gestohlen worden war, das vor den Nationalsozialisten nach New York flüchtete.
Das auf 100 000 bis 150 000 Euro geschätzte und etwa 70 x 60 Zentimeter große Gemälde werde nun gemäß der Vereinbarung mit den Erben am 26. November in der Herbstauktion angeboten, sagte eine Van Ham-Sprecherin. Der Erlös werde unter dem bisherigen Besitzer und der Erbengemeinschaft aufgeteilt.
Van Ham hatte in Eigenrecherche auch die Nachkommen der früheren Besitzer in den USA gefunden und die Restitution vermittelt. Ihnen sei die Existenz des Bildes und ihr Anspruch gar nicht bekanntgewesen.