Illustrationen von "Brücke"-Malern sind bis zum 3. Juni im Landeskunstmuseum Moritzburg ausgestellt Holzschnitte zu Oscar Wilde und ein Struwwelpeter-Heft
Halle (dpa) l Rund 80 Werke des Expressionismus zeigt das Landeskunstmuseum Moritzburg in Halle seit Sonnabend in einer neuen Ausstellung. Unter dem Titel "Wort wird Bild - Illustrationen der ,Brücke\'-Maler" werden Arbeiten von vier Mitgliedern der berühmten Künstlergruppe gezeigt. Dazu gehören Holzschnitte, Lithografien und Radierungen von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff und Max Pechstein, wie das Museum weiter mitteilte.
Zu sehen sind Illustrationen, die für literarische Werke geschaffen wurden, zum Beispiel Heckels Holzschnitte zu Oscar Wildes "Die Ballade vom Zuchthaus von Reading" oder Kirchners Lithografien zum Drama "Sakuntala" des indischen Dichters Kalisada von 1907. Zu den Besonderheiten der Ausstellung gehört ein Struwwelpeter-Heft mit Zeichnungen von Kirchner als Kind von 1884/86, die er im Alter von vier bis sechs Jahren schuf. Nach Angaben der Direktorin der Stiftung Moritzburg, Katja Schneider, wurde dieses Heft noch nie ausgestellt. Es sei eine Leihgabe aus dem Kirchner-Museum in Davos (Schweiz). Der Großteil der Exponate stammt aus der umfangreichen Expressionisten-Sammlung des Würzburger Unternehmers Hermann Gerlinger, die sich in der Moritzburg befindet. Zudem sind Leihgaben des Berliner Brücke-Museums zu sehen. Die Ausstellung in der Moritzburg dauert bis zum 3. Juni.
Die "Brücke" war 1905 in Dresden gegründet worden. Die Künstler hatten sich dem Expressionismus verschrieben. 1913 löste sich die Gruppe auf.