1. Startseite
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. "Hommage à Paris" beim 20. Kurt Weill Fest in Dessau

17-tägiges Programm stellt zweite bedeutende Lebens- und Wirkensstation des Komponisten in den Mittelpunkt "Hommage à Paris" beim 20. Kurt Weill Fest in Dessau

Von Helmut Rohm 29.10.2011, 04:20

Dessau-Roßlau l Ein facettenreiches, lebensbejahendes, aber auch zum Nachdenken anregendes Programm möchte das 20. Kurt Weill Fest vom 24. Februar bis zum 11. März 2012 in Dessau bieten. Unter dem Titel "Hommage à Paris" setzt Festivalintendant Michael Kaufmann die auf drei Jahre angelegte "Reise" zu den wesentlichen Lebens- und Wirkensstationen des Komponisten - Berlin, Paris und New York - fort.

"Exil und Heimat sind das zentrale Thema für dieses Programm", so Kaufmann, auf das Schicksal des Juden Kurt Weill verweisend, der nach Paris ins Exil gehen musste. Das Festival möchte "einen Weg finden, dieses schwierige Kapitel zu betrachten und zu sehen, wie gehen wir heute damit um". Dafür sollten in erster Linie die Künstler und die Musik sprechen und das Anliegen transportieren. Zugleich solle ein "heiter-festliches Panorama" der Zeit und der Musik Frankreichs entstehen.

Eröffnet wird das 20. Kurt Weill Fest, für das der Kartenvorverkauf am 7. November beginnt, mit einer Neuproduktion des Anhaltischen Theaters Dessau. "Hotel Montparnasse" ist eine "Ballettpremiere mit Musik". Die Inszenierung mit dem Ballettensemble des Theaters und der Anhaltischen Philharmonie blickt zudem mit Werken George Gershwins, so Kaufmann, "schon ins Jahr 2013".

Mitwirken wird in der Produktion auch Ute Gfrerer. Die Sängerin, die zu den weltweit führenden Interpretinnen der Musik Kurt Weills zählt, ist Artist-in-Residence des kommenden Festivals. Ute Gfrerer wird auch zwei Liederabende gestalten und im Abschlusskonzert mit dem mdr-Sinfonieorchester Weills "Die sieben Todsünden" präsentieren, damit von "Marie Galante" des Eröffnungsabends auch einen spannenden Bogen schlagen.

"Marie Galante" ist ein Werk, das sich in besonderer Weise durch das 17-tägige Festivalprogramm zieht, erklärt der Intendant. Zum Beispiel auch, wenn es im Bauhaus heißt "Kühn plays Galante" - an einem Abend mit dem Pianisten Joachim Kühn.

"Galante\'s Paris" ist das Konzert überschrieben, das zum zweiten Mal die Jugendbigband Anhalt in das Kurt Weill Fest einbindet. Sie wird wieder mit Jazzsängerin Pascal von Wroblewsky auftreten und unter anderem Stücke spielen, die die renommierte Jazzerin Julia Hülsmann eigens dafür arrangiert.

Dieses Konzert gehört zum "Podium neuer Musik", einem wichtigen Schwerpunkt des Festivals. Es gibt zudem Filme, Ausstellungen ... Zu erleben sein werden Künstler wie unter anderen auch Steffen Schleiermacher, Re-naud Garcia-Fons, Sabine Meyer.

Die Festivalmacher verweisen auf zunehmend wachsende Kooperationen wie mit dem Anhaltischen Theater oder dem Bauhaus und auf die Bedeutung vieler, teils langfristiger Förderer.

Wenn das Ensemble Modern im kommenden Jahr wieder zu erleben sein wird, dann dank der Kulturstiftung des Landes Sachsen-Anhalt. Kultusminister Stefan Dorgerloh (parteilos) übergab den entsprechenden Zuwendungsbescheid bei der gestrigen Programmpräsentation in Dessau an Thomas Markworth, den Präsidenten der Kurt Weill Gesellschaft.