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Huppert: Französisches Kino nicht auf einen Stil reduzieren

14.02.2016, 10:54
Isabelle Huppert bei der Berlinale. Foto: Michael Kappeler
Isabelle Huppert bei der Berlinale. Foto: Michael Kappeler dpa

Berlin (dpa) - Die Schauspielerin Isabelle Huppert (62) wehrt sich gegen das Bild vom typischen französischen Kino.

Man sollte das gesamte Kinoschaffen eines Landes, einer Kultur nicht nur auf einen einzigen Stil reduzieren, sagte die Französin am Samstag auf der Berlinale, wo sie ihren neuen Film L'avenir (engl. Things to Come) vorstellte. Huppert spielt darin eine Philosophie-Lehrerin, deren Leben aus der Bahn gerät und die sich neu erfinden muss.

Es habe ihr unheimlich gefallen, dass Regisseurin Mia Hansen-Løve bereit gewesen sei, eine intellektuelle Frau zu zeigen. Ich glaube, viele Regisseure haben Angst, dass sie sich da die Finger verbrennen, sagte Huppert. Manchmal ist es wie ein Tabu. Man habe den Eindruck, viele machten einen Bogen darum und glaubten, man könne anspruchsvolle Menschen nicht gut im Kino darstellen.

Die Regisseurin Hansen-Løve sagte vor Journalisten, sie müsse ein Geheimnis verraten: Ihre Eltern seien beide Philosophie-Lehrer. Dieser Film ist der Film über die Welt, in der ich geboren und aufgewachsen bin. In der Geschichte gehe es vor allem um die Suche nach Sinn. Für Huppert lautet seine Botschaft: Die Antworten (...) auf unsere Probleme kommen von innen. L'avenir ist im Wettbewerb für die Bären-Preise nominiert, die am 20. Februar vergeben werden.