Galerie "Himmelreich" in Magdeburg zeigt Bilder zum 70. Geburtstag des Malers Frank Borisch Im Park auf der Suche nach Abgeschiedenheit und Stille
Eine eigentümliche Ruhe macht sich breit. Stille und Besinnung scheinen eingezogen zu sein. Die Magdeburger Galerie "Himmelreich" gratuliert mit einer Ausstellung gewissermaßen Frank Borisch zum 70. Geburtstag. Mit der Exposition offenbart der Künstler eine Seite seines Schaffens. Bis zum 5. August kann sie noch entdeckt werden.
Von Klaus-Peter Voigt
Magdeburg. Borisch ist eigentlich Bühnen- und Kostümbildner. Der gebürtiger Dresdner, Jahrgang 1941, lebt in Magdeburg. Von 1960 bis 1965 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und erhielt gleich im Anschluss daran bis 1968 ein erstes Engagement am Friedrich-Wolf-Theater Neustrelitz. Es folgten weitere Herausforderungen an unterschiedlichen Häusern darunter auch in Magdeburg. Seine letzte Anstellung führte ihn bis 2005 als Ausstattungsleiter an das "neuen theater" Halle. Die Malerei gehörte für Frank Borisch immer schon zu einer wesentlichen Seite seiner Arbeit.
Die Natur nimmt Frank Borisch gefangen. Seine Landschaftsbilder vermitteln Stimmungen, Atmosphäre. Da ist jemand, der sich auf Entdeckungen in der Natur einlässt. Es mögen Bäume sein, die für ihn scheinbar eine nahezu magische Anziehungskraft ausüben. Meist ohne Laub, eher kahl und nüchtern reduziert der Künstler sie auf das Wesentliche. Verzweigte Äste, majestätische Größe und Lichtstimmungen verschmelzen zu einem Motiv, das die Umgebung mit einbezieht. Dann dominieren nicht, wie durchaus vorstellbar die Grüntöne. Die "Allee im Stadtpark" setzt auf Variationen in Rot und Braun, der weiße Schnee schafft einen interessanten Kontrast, bei dem die Abendsonne letzte Lichtpunkte setzt. Selbst dem trüben Tag in der so genannten kalten Jahreszeit gewinnt dieses Herangehen etwas ab. Ein guter Beobachter schafft es, diese Stimmungen umzusetzen, die freie Landschaft für sich zu gewinnen. Dies geschieht losgelöst vom Menschen. Den sucht man vergebens. Mitunter wagt sich eine Plastik, eine Skulptur ins Bild. Mehr aber auch nicht. Abgeschiedenheit und Stille werden zum Prinzip, das auf solche Hinzufügungen verzichtet.
Der Bühnenbildner Borisch schafft zu diesen Arbeiten aus der Natur selbst die Gegenstücke. "Interieurs" gehen auf eher sachliche Abbilder zurück. Da ist einer, der umschalten kann, nicht minder gefühlvoll solche Motive umsetzt. Die Farben bleiben verhalten und gedämpft. Ein Beleg dafür ist das "Atelier am Morgen". Es macht einen nahezu sterilen Eindruck. Aufgeräumt hat der Maler, kein Stück steht unnütz herum. Staffelei und Leinwände dominieren, die Flächen heben sich klar voneinander ab. So ist es eben, wenn ein Theatermann den Raum entdeckt. Es zählen Farbräume und strenge Linien.
Die wenigen Städtebilder in der Exposition möchte man nahezu als eine Symbiose aus Naturbildern und Stillleben bezeichnen. Frank Borisch lässt Menschen zu, setzt auf einen strengen Bildaufbau und bezieht die Natur mit ein. Was es fortführt, sind die eher pastellartigen Farben, die auch beim Ölbild Verwendung finden.