Theater Magdeburg plant 36 Premieren und zehn Sinfoniekonzerte in der neuen Spielzeit Im Zeichen von Schiller und Shakespeare
Das Theater blickt voraus auf seine im September beginnende neue Spielzeit und hat gestern 36 Premieren vorgestellt. Neben dem Künstlerischen ging es auch um finanzielle Aspekte. Das Vier-Sparten-Haus sieht sich gut aufgestellt.
Magdeburg l Die neue Spielzeit des Theaters Magdeburg wird bestimmt von den großen Dichtern Friedrich Schiller und William Shakespeare. "Darauf orientieren wir in allen Sparten", sagte Generalintendantin Karen Stone und hob die Saisoneröffnung am 15. September mit der Premiere von Verdis Oper "Don Carlos" hervor. Sie selbst werde im April 2013 Donizettis "Maria Stuart" inszenieren.
Das Schauspielhaus startet in die neue Spielzeit mit Schillers "Kabale und Liebe" (Premiere 28. September) und beendet sie mit Shakespeares "Was ihr wollt" (31. Mai). Das Ballettensemble zeigt Sergej Prokofjews "Romeo und Julia", 16. Februar), ein "Klassiker unter den Klassikern" wie Ballettdirektor und Chefchoreograf Gonzalo Galguera sagte. Im Opernhaus werden außerdem Benjamin Brittens Oper "Ein Sommernachtstraum" nach Shakespeare (26. Januar) aufgeführt und das Musical "Kiss me, Kate", eine Geschichte um eine Shakespeare-Inszenierung.
36 Premieren stehen insgesamt auf dem Spielplan, darunter neun im Musiktheater, vier - davon drei Uraufführungen - im Ballett und 14 im Schauspiel. "Wir widmen uns thematisch der Hochstapelei", sagte Schauspieldirektor Jan Jochymski und verwies auf Stücke wie "Der Wichtigtuer", eine Komödie von David Gieselmann, die in einer deutschen Erstaufführung zu erleben sein wird, sowie "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" nach Thomas Manns bekanntem Roman.
In den Premierenreigen reiht sich der Theaterjugendklub mit neun Produktionen ein.
Unter Leitung von Generalmusikdirektor Kimbo Ishii-Eto, für den im September die zweite vollständige Spielzeit am Magdeburger Haus beginnt, plant die Magdeburgische Philharmonie zehn Sinfoniekonzerte, sechs Kammer- und zahlreiche Sonderkonzerte. Zum Start der Sinfoniekonzertreihe im September wird Menahem Pressler erwartet. Der Klavierpoet und weltweit gefragte Lehrmeister, der 1938 seine Geburtsstadt Magdeburg verlassen musste, hatte bereits im vergangenen Jahr ein vom Publikum umjubeltes Konzert gegeben. Kimbo Ishii-Eto kündigte außerdem junge Talente an wie die erst 13-jährige Geigerin Sueye Park, den Pianisten Christopher Park und die Cellistin Tatjana Vassilkeva.
165000 Zuschauer und gestiegener Auslastungsgrad
Magdeburgs Bürgermeister Rüdiger Koch nannte Statistisches und sprach von einem Aufwind des Theaters. 165000 Zuschauer im Jahr 2011 bedeuteten eine Auslastung von 80,5 Prozent. Im Vergleich zu 2010 seien das 20000 Besucher mehr. Den Kostendeckungsgrad habe das Haus auf 11,7 Prozent steigern können. Koch blickte bei dieser Zahl auf die Mehrspartenhäuser in Dessau und Halle: "Magdeburg hat die Spitzenposition in Sachsen-Anhalt." Koch: "Künstlerisch und finanziell sehe ich das Haus gut aufgestellt."