Pflege der deutschen Sprache Jacob-Grimm-Preis für Udo Lindenberg
Kassel (dpa). "Alles easy"-Panik-Rocker Udo Lindenberg (64) hat den Jacob-Grimm-Preis für Deutsche Sprache erhalten. Der Rockmusiker machte die Auszeichnung kurzerhand auch zum "Aussprachepreis": "Dem muss ich gerecht werden, deshalb nuschel ich auch", sagte Lindenberg bei der Preisverleihung am Sonnabend in Kassel.
Die Jury sprach dem Rockmusiker die mit 30000 Euro dotierte Auszeichnung zu für die Texte, die er singt und teilweise selbst geschrieben hat. Seine Lieder hätten gezeigt, dass Rockmusik in deutscher Sprache erfolgreich sein kann. "Ich gratuliere der Jury zu dieser kessen Entscheidung", sagte Lindenberg.
Der Jacob-Grimm-Preis soll diejenigen würdigen, die sich "im besonderen Maße um die Anerkennung, Weiterentwicklung und Pflege des Deutschen als Kultursprache" verdient gemacht haben. Die Auszeichnung ist Teil des Kulturpreises Deutsche Sprache, der zum zehnten Mal vergeben wurde, und ging erstmals an einen Rockmusiker.
Für Lindenberg ist es nicht die erste Auszeichnung für deutsche Sprache. 1989 erhielt er das Bundesverdienstkreuz, unter anderem für seinen Einsatz für die deutsche Sprache in der populären Musik. Die Carl-Zuckmayer-Medaille erhielt er 2007, weil "entgegen dem allgemeinen Trend Udo Lindenberg seine Songtexte immer in der deutschen Sprache gesungen" hat. "Ich habe viele Bands ermutigt. Heute singt irgendwie jeder Deutsch, Jan Delay oder Silbermond. Das klingt easy und cool und so", sagte Lindenberg.
Der mit 5000 Euro versehene Initiativpreis Deutsche Sprache an "Vorbilder für gutes, klares Deutsch" ging an die Arbeitsstelle für deutschmährische Literatur der Universität Olmütz.