Keine Party zu Henry Hübchens 65. Geburtstag
Berlin (dpa) l Seine Vielseitigkeit ist verblüffend. Ob in einem tiefschürfenden Drama wie "Jakob, der Lügner" (1974), dem einzigen Film aus der DDR, der je für einen "Oscar" nominiert wurde, oder in einer turbulenten Komödie wie "Alles auf Zucker!" (2004) - Henry Hübchen fesselt immer. Heute wird der Schauspieler 65.
Ein Grund zum Feiern ist der Jubiläumsgeburtstag für Henry Hübchen nicht. "Ich finde nicht, dass es ein Verdienst ist, älter zu werden", sagt er. "Das ist Biologie. Man kann sicher den Geburtstag feiern, aber man feiert damit gleichzeitig das Näherrücken des Todestages. Deshalb lasse ich das."
Die ARD allerdings feiert ihn. Sie zeigt am Mittwoch (20.15 Uhr) noch einmal den Fernsehfilm "Hoffnung für Kummerow" aus dem Jahr 2009. Henry Hübchen spielt mit dem für ihn typischen augenzwinkernden Charme Oskar Kubiczek, den Bürgermeister einer Kleinstadt im Osten Deutschlands. Oskar unternimmt wirklich alles, um dem Ort wirtschaftlich auf die Beine zu helfen.
Angesichts dieser und anderer Rollen der vergangenen Jahre drängt sich die Frage auf, ob Hübchen als Schauspieler eine besondere "Ost-Identität" verspürt. Dazu meint er: "Weiß ich nicht, das sollen andere entscheiden. "Ick bin ein Berliner" wie John F. Kennedy. Im Übrigen hab ich weit über die Hälfte meines Berufslebens im vereinigten Deutschland verbracht, und da meine größten Theater- und Filmerfolge gehabt."
Sein Privatleben breitet der Schauspieler nicht gern in der Öffentlichkeit aus. Auf die Frage nach Wünschen bleibt Henry Hübchen beim Beruf: "Eine gute Rolle in einem guten Film mit einem guten Team - das ist es. Ich möchte Aufgaben haben, die mich fordern und das Publikum überraschen."