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Film Die Olsenbande erlangte Kultstatus in der DDR

Darsteller Morten Grunwald spricht über den Erfolg der Gauner-Komödien in der DDR. Was waren die Gründe für den Erfolg?

07.04.2018, 08:21

Berlin (dpa) l Mangelnde Filmauswahl und der Traum von Freiheit haben die Olsenbande in der DDR so berühmt gemacht. Das glaubt der Schauspieler Morten Grunwald, der in den dänischen Kriminalkomödien den tollpatschigen Benny Frandsen mimte. Am Donnerstagabend war der 83-Jährige zu Gast in der Dänischen Botschaft in Berlin und sprach über die populäre Filmreihe.

„Ich denke, die Olsenbande war etwas Besonderes in der DDR“, sagte Grunwald zu seinen Fans. „Es gab ein viel geringeres Angebot an Filmen als im Westen. Aber es war auch der Traum von Freiheit und einem anderen Dasein für dieses unterdrückte Volk.“ Die Filme seien soziale Satire gewesen und hätten den DDR-Bürgern den Blick in eine andere Welt ermöglicht. Nicht ins weit entfernte Amerika, sondern nach Dänemark.

„Das Regime war grausam. In dieser Zeit muss es großartig gewesen sein, lachen zu können“, sagt der Schauspieler. In Westdeutschland hingegen waren die Gauner-Komödien weniger erfolgreich. „Die hatten wohl nicht so einen guten Geschmack wie die Leute in der ehemaligen DDR.“

Die 14 Filme der Olsenbande mit ihrem Chef Egon Olsen (Ove Sprogøe), Benny (Morten Grunwald) und Kjeld (Poul Bundgaard) entstanden von 1968 bis 1998. Regie führte in fast allen Filmen Erik Balling. Bennys Spruch „Mächtig gewaltig!“ wurde zu einem geflügelten Wort.

Nach der Olsenbande wandte sich Morten Grunwald dem Theater zu. Derzeit spielt der Däne in dem Stück „He, Joe“ in der Volksbühne Berlin. Nach diesem Engagement will sich der 83-Jährige zur Ruhe setzen:„Das wird das letzte Mal sein, dass ich auf die Bühne gehe.“

Anlässlich des Jubiläums 50 Jahre Olsenbande zeigt das Filmmuseum Potsdam ab Juli eine Sonderausstellung. „Mächtig gewaltig. Die Olsenbande im Museum“ zeigt originale Exponaten aus den Filmen. Die Besucher werden ihren Helden Egon, Benny, Kjeld , Børge und natürlich Yvonne begegnen. Auch die Menschen hinter der Kamera werden vorgestellt. Das kleine, feste Team spielte eine wichtige Rolle im dänischen Kino und Fernsehen. Sie produzierten weit mehr, als nur die „Olsenbanden“-Filme. Ihre Arbeit wird ebenso vorgestellt.

Die Schau widmet sich auch der Frage, wie die dänischen Filme ein Teil der ostdeutschen Identität werden konnten. An ihre ungeheure Medienpräsenz in der DDR wird erinnert. Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit der Kunsthalle Rostock und vielen Leihgebern.

Der MDR zeigt auch in diesem Jahr alle 14 Olsenbandenfilme – in loser Reihenfolge. Los geht es am 16. April mit „Die Olsenbande und ihr großer Coup“ (20.15 Uhr).