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Krefelder Kaiser Wilhelm Museum wiedereröffnet

Krefeld etabliert sich wieder als wichtiges Kunstzentrum in Nordrhein-Westfalen. Nach jahrelanger Sanierung wird das Kaiser Wilhelm Museum wiedereröffnet. Der Name erscheint altbacken, aber das Museum beherbergt millionenschwere Schätze der modernen Kunst.

29.06.2016, 11:02
Joseph Beuys' Werkinstallation «Barraque D'Dull Odde» im Kaiser Wilhelm Museum. Foto: Roland Weihrauch
Joseph Beuys' Werkinstallation «Barraque D'Dull Odde» im Kaiser Wilhelm Museum. Foto: Roland Weihrauch dpa

Krefeld (dpa) - Nach sechs Jahren Schließung wird das von Grund auf sanierte Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld mit seiner immensen Kunstsammlung am Samstag wiedereröffnet.

Aus dem Bestand von rund 14 000 Werken werden in der ersten Ausstellung Das Abenteuer unser Sammlung I zunächst rund 370 Arbeiten präsentiert. Sie reichen vom Spätmittelalter bis zu Meisterwerken der Klassischen Moderne und der Kunst seit 1945.

Der Museumsname verweist zwar auf die Gründung des Hauses 1897 zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. Der modernisierte Gründerzeitbau beherbergt aber eine Vielzahl von hochklassigen Arbeiten von Monet über Kandinsky, Kirchner, Mondrian und Rodin bis hin zu Schlüsselwerken von Joseph Beuys, Gerhard Richter, Andy Warhol und Gegenwartskunst.

Nach 1945 machte der Museumsdirektor Paul Wember das Museum und seine beiden Dependancen, die Mies-van-der-Rohe-Villen Lange und Esters, zu einem Zentrum moderner Kunst in Deutschland.

Bauliche Mängel, ein marodes Dach und fehlende Klimaanlage führten 2010 zur Schließung des Kaiser Wilhelm Museums. Für 17,7 Millionen Euro wurde es generalsaniert und der historische Baubestand rekonstruiert. So wurden in der ersten Etage die abgehängten Decken aus den 60er Jahren entfernt und die originalen Kassettendecken wieder sichtbar.

Erstmals nach 40 Jahren liegt das Wandgemälde Lebensalter (1923) von Johan Thorn Prikker (1868-1932) mit der Darstellung des Kreislaufs des Lebens wieder frei.

Das bedeutendste Objekt der modernen Sammlung ist ein von Joseph Beuys (1921-1986) selbst zusammengefügter siebenteiliger Werkkomplex. Die zentrale Regal-Installation Barraque D'Dull Odde besteht aus 600 Einzelteilen, darunter Tierknöchelchen und ein Haufen toter Honigbienen - eine Herausforderung für die Restauratoren.

Kaiser Wilhelm Museum

Zwei Lichtboxen von Hermann Pitz. Foto: Roland Weihrauch
Zwei Lichtboxen von Hermann Pitz. Foto: Roland Weihrauch
dpa
Die Installation «Mann im Matsch» von Thomas Schütte. Foto: Roland Weihrauch
Die Installation «Mann im Matsch» von Thomas Schütte. Foto: Roland Weihrauch
dpa
Das Foto Kaiser Wilhelm Museum erstrahlt in neuem Glanz. Foto: Roland Weihrauch
Das Foto Kaiser Wilhelm Museum erstrahlt in neuem Glanz. Foto: Roland Weihrauch
dpa