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Nordharzer Städtebundtheater "Lohengrin" zum Doppel-Jubiläum im Harz

08.06.2011, 04:29

Von Sabine Scholz

Halberstadt. Große Vielfalt präsentiert das Nordharzer Städtebundtheater zu seinem Doppeljubiläum – zum einen startet das Harztheater in seine 20. Spielzeit, zum anderen wird seit 200 Jahren in Halberstadt an einem festen Haus Theater gespielt. "In dieser Zeit hat das Theater hier Weltkriege, Wirtschaftskrisen und gewaltige politische Umbrüche er- und überlebt", sagte Intendant Johannes Rieger gestern bei der Vorstellung der Jubiläumsspielzeit. Die steht unter dem Motto "Unverzichtbar!" und vereint die Bewahrung des kulturellen Erbes ebenso wie Uraufführungen und provokante Gegenwartsstücke.

Zum Jubiläum wird erstmals seit 85 Jahren in Halberstadt wieder eine Wagner-Oper inszeniert. Kay Metzger, der selbst viele Jahre das Städtebundtheater leitete und jetzt Intendant an der Landesbühne Detmold ist, wird als Gast "Lohengrin" auf die Bühnen in Halberstadt und Quedlinburg bringen.

"Wir nehmen damit die große Wagner-Tradition Halberstadts auf, zugleich wird mit dieser Oper die Regionalgeschichte, die große Besonderheit dieser Region erlebbar", sagte Rieger. Im "Lohengrin" singe König Heinrich die ganze Zeit, und Heinrich – Stammvater der Ottonen – ist bekanntlich in Quedlinburg begraben.

Als Besonderheiten der neuen Spielzeit hob Rieger außerdem das neue Kammerballett "Jekyll Hyde" von Jaroslaw Jurasz und die Uraufführung von "Pierrot Lunair/Rose: Rot. Nachtigall: Tot" hervor. Hier erklingt zunächst die szenische Interpretation des expressionistischen Gedichtzyklus‘ "Pierrot Lunair" von Arnold Schönberg und eine Kammeroper mit Musik von Julian Lembke.

Das Libretto von Andreas Bisowski basiert auf dem fabelhaften Märchen "Die Nachtigall und die Rose" von Oscar Wilde. Lembke hatte als Preisträger der 20. Orchesterwerkstatt für junge Komponisten Halberstadt vom Städtebundtheater den Auftrag erhalten für eine Komposition in gleicher Besetzung wie bei Arnold Schönberg. Die Premiere erfolgt im Rahmen des IMPULS-Festivals im November.

Neben Musiktheater-Angeboten, zu denen auch "La Traviata", "Die Zauberflöte", "Das Land des Lächelns", "Das Feuerwerk" und "My Fair Lady" gehören, bietet das Schauspiel Klassiker mit Gegenwartsbezug wie "Kabale und Liebe" oder "Drei Schwestern".

An Gegenwartsstücken sind "Geschlossene Gesellschaft" und "Die unterbliebenen Worte" geplant.