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Schauspieler und Musiker Emilio Sakraya startet mit „1996“ durch

Schauspieler Emilio Sakraya, der im kommenden Fatih-Akin-Film den Rapper Xatar verkörpert, will auch als Musiker wahrgenommen werden. Mit seinem zweiten Album könnte er den Durchbruch schaffen.

Von Thomas Bremser, dpa Aktualisiert: 04.07.2022, 03:11
Der „European Shooting Star“ nennt sich als Musiker schlicht Emilio.
Der „European Shooting Star“ nennt sich als Musiker schlicht Emilio. Josselin/Another Dimension/dpa

Berlin - Musik beschäftigt Emilio Sakraya auch in seinem Job als Schauspieler. In dem Bushido-Biopic „Zeiten ändern dich“ spielte er 2010 den jungen Hip-Hopper, im Herbst schlüpft er in die Rolle des Rappers Xatar.

Aber Sakraya macht auch selbst Musik, die er als „hip-hop-lastigeren Pop“ beschreibt. Jetzt erscheint sein zweites Album „1996“.

In der Musik nennt sich der 26-Jährige („Bibi und Tina“, „4 Blocks“), der bei der diesjährigen Berlinale zum „European Shooting Star“ gewählt wurde, schlicht Emilio. Der Berliner wusste, dass ihn viele in eine Schublade stecken würden, als er 2020 sein Debüt „Roter Sand“ präsentierte. „Ich habe das Album nicht in erster Linie gemacht, um zu charten. Der Hauptgedanke war, sich in der Musikwelt zu etablieren und als Musiker wahrgenommen zu werden“, sagte Sakraya der Deutschen Presse-Agentur.

Hit-Single „Ausmacht“

Die Platte schaffte es immerhin auf Rang 40 der Charts. Mit der aktuellen Single „Ausmacht“, die direkt auf Platz fünf einstieg und sich durch soziale Netzwerke wie TikTok enorm verbreitete, hat der Sänger nun den Sprung in die Radio-Playlists geschafft. „1996“ könnte also zum Durchbruch werden.

„Es geht viel mehr nach vorne. Ich wollte eine Platte machen, die happy und tanzbarer ist, ohne die Tiefe und Melancholie zu verlieren“, erklärt Sakraya. Die 13 Songs sind gut durchhörbar und abwechslungsreich.

Sehr persönlich

Neben Allgemeinthemen wie Liebe („Falsches Signal“) und Freundschaft („Danke“) wird der Sänger, dessen Mutter aus Marokko und Vater aus Serbien stammt, auch persönlich. In „Oma Ti“ geht es um die Verbindung zu seiner Großmutter in Marokko, in „Schicksal“ wendet er sich an seinen jüngeren Halbbruder Ilyes Raoul (17).

„Wir haben nicht den gleichen Dad, doch das gleiche Schicksal. Weil sie sich verpisst haben, als wir kleine Kids waren“, heißt es da in direkten Worten. Ohnehin sind Sakrayas Texte schnörkellos und durchsetzt mit Jugendsprache. Das dürfte besonders beim jungen Publikum gut ankommen.

Und was sagt der Straßenrapper Xatar, den der Schauspieler im Film „Rheingold“ von Regisseur Fatih Akin (Kinostart Ende Oktober) spielen wird, zur Musik des 26-Jährigen? „Ich war echt erstaunt, weil es wahnsinnig gut ankam“, beschreibt es Sakraya. „Auch die Rapper in seinem Umfeld konnten etwas damit anfangen. Ich dachte vorher, dass Künstler, die solch eine Rapmusik machen, meine Musik eher nicht so cool finden.“