Action-Film Neu auf DVD: "John Wick: Kapitel 2" mit Keanu Reeves
Eigentlich wollte sich John Wick zur Ruhe setzen. Aber daraus wird nichts. Er muss als Auftragskiller wieder ran.

Berlin (dpa) - John Wick will nur noch kurz das Auto holen: Es wurde ihm gestohlen und er hängt daran, sehr. Zahlreiche Gegner fallen Johns Fahrstil zum Opfer - und auch der Mustang bekommt etwas ab, denn er ist ein Arbeitsgerät, das Arbeitsgerät eines Profikillers.
Die Story von "John Wick: Kapitel 2", dem Auftragsmörder, der aussteigen will, es aber nicht kann, ist schnell erzählt: Sein alter Kollege Santino D’Antonio bittet ihn, die eigene Schwester Gianna auszuschalten, weil er deren Sitz in der hohen Kammer möchte, dem höchsten Gremium der weltweit organisierten Syndikate. John Wick, wie schon im ersten Teil im Ruhestand, weigert sich, doch Santino hat handfeste Argumente: Eine Panzerfaust, die sein Haus pulverisiert und eine Schuldmünze, die John einst mit seinem eigenen Blut signierte.
Ein Blutschwur, der eingelöst werden muss, in der verborgenen Parallelwelt der Auftragskiller. John Wick reist nach Rom. Angesichts der Optionen tötet sich Santinos Schwester Gianna gleich selbst, doch es ist das Ergebnis, das zählt: Santino muss natürlich den Tod seiner Schwester rächen. Er setzt ein Kopfgeld auf John aus und vergibt einen Auftrag, weltweit: Das Spiel beginnt.
Nach einigen kommerziell weniger erfolgreichen Filmen gelang Keanu Reeves mit "John Wick" 2014 der Sprung zurück auf die internationale Leinwand. Wie die perfekt sitzenden Maßanzüge ist ihm die Rolle des "Schwarzen Mannes" auf den Leib geschneidert. Eine dunkeler Kosmos überbordender Gewalt, nur flüchtig eingedämmt durch eine Vielzahl von Regeln, deren Übertretung nur wieder neue Gewalt hervorbringt: im Hotel Continental, dem Rückzugsort der Killer, darf nicht gearbeitet werden. Und so wird die Frage: "Arbeitest du wieder, John?" zur wichtigsten Frage des Films. Und die Antwort lautet in der Regel: "Ja!"
Die Story aus der Feder von Derek Kolstad ist nicht besonders komplex; darum wissend plant Regisseur Chad Stahelksi schon eine weitere Fortsetzung, dann soll die Vorgeschichte des Helden mit mehr Details ausgeleuchtet werden. Aber wie der erste Teil glänzt auch der zweite mit exzellenten Kampf-Choreos: besonders sehenswert der Treppensturz-Kampf in der Auseinandersetzung mit Leibwächter Cassian, dargestellt vom US-Rapper und Oscar-Preisträger Common ("Selma").
Im Film werden Schusswaffen mit Martial Arts so kombiniert, dass ein eigener Stil entsteht, das Gun-Fu. John Woo hat dies 1980 in "Hard Boiled" (mit Chow Yun Fat) eingeführt und die Wachowski-Brüder haben es in der "Matrix"-Trilogie perfektioniert. Stahelski, früher Stuntman, einst befreundet mit Brandon Lee sowie Dan Inosanto, dem Weggefährten Bruce Lees, setzt in Geschwindigkeit und Zahl der Kampfszenen noch eins drauf.
So erinnert vieles an "Matrix", nicht zuletzt das vertraute Zusammenspiel von Keanu Reeves mit Laurence Fishburne, der gewohnt charismatisch King Bowery gibt, den Kopf einer Assassinenvereinigung aus Obdachlosen. Und auch sonst ist die Besetzung erste Wahl: Ruby Rose ("Orange Is The New Black"), Ian McShane ("Fluch der Karibik: Fremde Gezeiten") und Franco Nero, die bekanntesten Stars im John-Wick-Kosmos. Ein Kosmos, lange beherrscht von einer Regel, der Regel des "Schwarzen Mannes", doch wie lange noch?
John Wick: Kapitel 2, USA 2017, FSK 18, von Chad Stahelski, mit Keanu Reeves, Ruby Rose, Laurence Fisburne, als DVD, Blu-ray, Steelbook und 4 K UHD
Extras: Audiokommentar von Keanu Reeves und Regisseur Chad Stahelski, RetroWick: Der unerwartete Erfolg von John Wick, Die Verbrecherwelt des John Wick, Trailer.


