„Deutsche Eiche“ Neue Gedenktafel für Fassbinder in München
Filmemacher Rainer Werner Fassbinder wäre heute 80 Jahre alt. In München erinnert nun eine Gedenktafel an den Regisseur - an dem Ort, an dem er unzählige Stunden verbrachte.

München - In München erinnert jetzt eine Gedenktafel an seinem Lieblingslokal an den legendären Filmemacher Rainer Werner Fassbinder (1945-1982). Die Tafel mit seinem Porträt und den Lebensdaten wurde zu seinem 80. Geburtstag an der Fassade der „Deutschen Eiche“ enthüllt. Dort war Fassbinder einst Stammgast und verbrachte unzählige Stunden.
Fassbinder starb 1982 mit nur 37 Jahren. Er wurde mit Werken wie „Angst essen Seele auf“, „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“, „Die Ehe der Maria Braun“, „Die Sehnsucht der Veronika Voss“ oder der ARD-Serie „Berlin Alexanderplatz“ zu einer Ikone des deutschen Films. Er schrieb Drehbücher und Theaterstücke, inszenierte, schauspielerte und produzierte.
Fassbinder galt auch als „Enfant Terrible“, weil er einer war, der am Set schrie, handgreiflich wurde, Alkohol- und Drogenexzesse auslebte und andere Leute reihenweise fertigmachte.
In der „Deutschen Eiche“, seinem zweiten Wohnzimmer, feierte er legendäre Filmpartys, wie der Wirt des Lokals, Dietmar Holzapfel, mitteilte, der die Tafel gemeinsam mit Dominik Krause (Grüne), dem zweiten Münchner Bürgermeister, enthüllte.
Außerdem wurden auch einige Szenen aus seinen Filmen dort gedreht. Bereits zu Fassbinders Lebzeiten galt die „Deutsche Eiche“ als eines der bekanntesten Schwulenlokale in Deutschland.
Um seinem Lieblingslokal so nah wie möglich zu sein, sei Fassbinder damals sogar mit seiner großen Liebe, Armin Meier, in eine Wohnung gegenüber gezogen. Dort befindet sich heute das Büro der „Deutschen Eiche“.