Oliver Stones Snowden-Film enttäuscht an den US-Kinokassen
Seine Flucht war spektakulär, die Enthüllungen bahnbrechend. Doch im Kino kann die Geschichte um den Whistleblower Edward Snowden nicht überzeugen. Das Piloten-Drama Sully bleibt klar an der Spitze.
New York (dpa) - Oliver Stones Polit-Thriller Snowden um den gleichnamigen Enthüller der US-Spionageprogramme ist bei seinem Kinostart hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Mit einer eingespielten Summe von acht Millionen Dollar (7,2 Mio Euro) schaffte es der Film mit Joseph Gordon-Levitt am Wochenende lediglich auf den vierten Platz der nordamerikanischen Kinocharts. Es sei der schlechteste Start eines Oliver-Stone-Films bisher, berichtete der Hollywood Reporter.
Parallel zu dem Film hatten die Unterstützer von Edward Snowden eine Kampagne gestartet, um US-Präsident Barack Obama zur Begnadigung des Whistleblowers zu bewegen, der per Haftbefehl gesucht wird. Die beteiligten Menschenrechtsorganisationen hoffen, dass der Film ihrem Anliegen neuen Schwung verleihen wird. Die Dokumentation Citizenfour um die Enthüllungen und die Flucht Snowdens im Jahr 2013 hatte vergangenes Jahr einen Oscar gewonnen. Snowden hält sich derzeit im Asyl in Russland auf.
Auch der neue Horror-Streifen um die Hexe Blair Witch und der dritte Teil der Bridget-Jones-Reihe, die den zweiten beziehungsweise dritten Platz der nordamerikanischen Kinocharts belegten, enttäuschten die Erwartungen. Blair Witch spielte 9,6 Millionen Dollar (8,6 Mio Euro) ein, Bridget Jones' Baby mit Renée Zellweger und Patrick Dempsey kam auf 8,2 Millionen Dollar (7,4 Mio Euro).
Unangefochten auf dem ersten Platz hielt sich die Verfilmung der spektakulären Notlandung des US-Piloten Chesley Sullenberger, die 2009 als das Wunder vom Hudson gefeiert wurde. Das Drama Sully von Regisseur Clint Eastwood mit Tom Hanks in der Rolle des Piloten spielte am zweiten Wochenende 22 Millionen Dollar (19,7 Mio Euro) ein. Sullenberger musste einen Airbus A320 im New Yorker Hudson River notlanden, nachdem Vögel in die Triebwerke geraten waren. Alle 150 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder überlebten das Unglück.
Der Horrorschocker Don't Breathe rutschte an seinem vierten Wochenende vom dritten auf den fünften Platz. Der Thriller When the Bough Breaks mit Morris Chestnut und Regina Hall über ein junges Paar, das von einer Leihmutter terrorisiert wird, wurde vom zweiten auf den sechsten Platz verdrängt.