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Thomas Enzinger führt zum 16. Mal Regie beim Schönebecker Operettensommer Pink und witzig: Der "Vetter" als Neuauflage

Von Grit Warnat 13.06.2012, 05:21

Mit Eduard Künnekes "Der Vetter aus Dingsda" war vor 16 Jahren der Schönebecker Operettensommer gestartet. In diesem Jahr gibt es eine Neuauflage des Stückes, das für Regisseur Thomas Enzinger einer der "größten Operettenspäße" ist.

Schönebeck l Pinkfarben ist das Bühnenbild und imposant. Treppen führen in die Höhe. "Damals war alles ganz klein. Es gab eine Hütte und eine Wäscheleine", erinnert sich Thomas Enzinger. Der Österreicher, den es vor 16 Jahren gemeinsam mit der Mitteldeutschen Kammerphilharmonie erstmals auf den idyllischen Bierer Berg zog, führte Regie. Damals wie heute.

Enzinger ist sozusagen Operettensommer-Urgestein. Sommer für Sommer führt es ihn nach Schönebeck. Er wird der Regiearbeit auf der Freilichtbühne nicht müde. Enzinger sprüht vor Elan für dieses Festival, er sieht sich immer noch als Rufer für dieses Operettenspektakel, das er beim gestrigen Pressegespräch "frisch, jung und lebendig" bezeichnete.

Jetzt also eine Neuauflage einer bereits auf "dem Berg" gezeigten Operette. Enzinger kündigt eine komplette Neuinszenierung an. "Vieles wird ganz, ganz anders als damals", sagt er, wohl wissend, dass für die meisten Besucher das Stück eh ganz neu sein wird. Denn 1540 Zuschauer erlebten den Operettensommer-Start 1997 mit. Heute ist die veranstaltende Mitteldeutsche Kammerphilharmonie bei 19000 Gästen, 22 Aufführungen und einer Kinderveranstaltung angekommen. Damals gab es fünf Vorstellungen.

Enzinger und GMD Christian Simonis bezeichnen den Operettensommer nicht nur mit Blick auf diese Besucherentwicklung als eine Erfolgsgeschichte. Sie sprechen von der Qualität der Aufführungen, dem hohen Niveau der Darsteller, dieser großen gemeinsamen Freude am Spiel. Viele, die hier sangen, kamen wieder. Gabriele Rösel zum Beispiel hatte im vergangenen Jahr die Titelrolle der Madame Pompadour, in diesem Jahr übernimmt sie die Rolle der Julia.

Und dann gibt es jene, die von Anbeginn dabei sind. Enzinger nennt sie Veteranen. Er selbst zähle natürlich dazu, aber auch Bühnenausstatter TOTO und Marion Bach. Beim 1997er "Vetter aus Dingsda" hieß sie noch Kraus und spielte das Hannchen. Jetzt steht sie als Tante Wimpel auf der Besetzungsliste. "Man kommt in die Jahre", sagt die "Zwickmühle"-Kabarettistin. Nur bei Männern sei das nicht so, fügt sie mit Blick auf Thomas Enzinger an. Der spielte damals wie heute den Egon von Wildenhagen ...

Dass Enzinger wieder eine Rolle übernimmt, wird das Publikum freuen. Ebenso, dass Stimmungsfrau Katharina Kutil zu erleben sein wird - als Gärtnerin, eine Rolle, die ins Stück reingeschrieben wurde, wie Simonis sagt. Was erwartet die Gäste? "Welthits. Schöne Melodien", sagt Simonis. "Eine heutige Operette mit Humor und Tempo. Einen der größten Operettenspäße, äußerst dicht, schwungvoll, amüsant und knallbunt", sagt Enzinger.

Premiere wird am 30. Juni auf dem Bierer Berg gefeiert. Gespielt wird bis zum 29. Juli.

Karten: Mitteldeutsche Kammerphilharmonie, Orchesterbüro, Telefon 03928/400429