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Durchtrainierte Powerfrau Promi-Geburtstag vom 27. November 2016: Kathryn Bigelow

Nicht nur wegen ihrer Größe von 1,82 Metern passt Kathryn Bigelow perfekt in Hollywoods Männerriege. Die erste Frau mit einem Regie-Oscar steht auf Action, Thriller und brisante Stoffe. Mit 65 dreht sie ein Politdrama über Rassenunruhen in den 60er Jahren.

Von Barbara Munker, dpa 26.11.2016, 23:01

Los Angeles (dpa) - Mit ihrem Low-Budget-Film "Tödliches Kommando - The Hurt Locker" schrieb Kathryn Bigelow Hollywoodgeschichte. Bei der Oscar-Verleihung im Jahr 2010 stemmte die durchtrainierte Powerfrau gleich zwei Oscar-Statuen in die Höhe.

Ihr Kriegsdrama "The Hurt Locker" war mit sechs Preisen, darunter in den Königskategorien "Bester Film" und "Beste Regie", der Oscar-Abräumer.

Als erste Regisseurin in mehr als 80 Jahren Oscar-Geschichte konnte sie die männliche Konkurrenz in die Knie zwingen, darunter auch ihren Ex-Ehemann, den "Avatar"-Regisseur James Cameron.

"The Hurt Locker" war Bigelows achter Spielfilm, den sie unter härtesten Bedingungen mit Sand- und Windstürmen in strapaziöser Hitze, dicht an der irakischen Grenze, gedreht hatte. 2013 folgte "Zero Dark Thirty" über die Jagd auf Al-Kaida-Chef Osama bin Laden. Der Film mit gnadenlosen Folterszenen brachte der Regisseurin eine weitere Oscar-Nominierung ein, als Produzentin in der Sparte "Bester Film".

An diesem Sonntag (27. November) wird Bigelow 65 Jahre alt - und packt schon wieder einen brisanten Stoff an, diesmal in ihrer amerikanischen Heimat. Mit einer Star-Riege um John Boyega ("Star Wars: Das Erwachen der Macht") und Anthony Mackie ("The First Avenger: Civil War") dreht sie einen noch titellosen Film über die schweren Rassenunruhen in Detroit, Michigan, im Juli 1967.

Nach einer Polizeirazzia in einer Bar im Schwarzenviertel der Metropole kam es damals zu tagelangen Ausschreitungen mit über 40 Toten und tausenden Verhaftungen. Wie das Branchenblatt "Variety" berichtet, will Bigelow den Film 2017 zum 50. Jahrestag der Unruhen in die Kinos bringen.

Zuletzt begab sich die Regisseurin für einen Kurzfilm über Wilderei und Elfenbeinhandel in den Kongo. Im Garamba-Nationalpark begleitete sie Park-Ranger, die unter Lebensgefahr Elefanten vor Wilderern schützen. "Wir müssen das sinnlose Abschlachten dieser prächtigen und empfindsamen Tiere stoppen, wenn nicht wir, wer dann?", sagte Bigelow Mitte November in einer Mitteilung des Tribeca Film Festivals. Ihre Doku "The Protectors: Walk in the Ranger’s Shoes" soll im kommenden April bei dem Filmfest in New York Weltpremiere feiern. 

Mit 30 Jahren drehte die gebürtige Kalifornierin ihren ersten Spielfilm. Für das Biker-Drama "Die Lieblosen" - im Stil von Marlon Brandos "Der Wilde" - holte sie Willem Dafoe vor die Kamera. In dem Cop-Thriller "Blue Steel" (1990) machte sie Jamie Lee Curtis als Polizistin, die einen Serienkiller austrickst, zur Heldin.

Ein Jahr später schleuste sie Keanu Reeves in "Point Break - Gefährliche Brandung" als Undercover-Agent in die Surfer-Szene ein. Produziert wurde der Thriller von ihrem damaligen Ehemann James Cameron. Das Power-Paar hielt es nur zwei Jahre miteinander aus, doch Cameron schrieb nach der Scheidung noch das Drehbuch für Bigelows Science-Fiction-Film "Strange Days" (1995).

2002 holte sie Harrison Ford als Kapitän eines russischen Atom-U-Boots vor die Kamera. Der Actionthriller "K-19 Showdown in der Tiefe" kostete mehr als 100 Millionen Dollar, spielte aber nur ein Drittel seiner Kosten ein. Mit dem Oscar-Abräumer "The Hurt Locker" gelang Bigelow das perfekte Comeback.

Variety

Tribeca Film Festival