Regisseur Shekhar Kapur wird 70
Mumbai (dpa) - Weltweite Bekanntheit erlangte der indische Regisseur Shekhar Kapur durch Hollywood-Kostümfilme wie Elizabeth und Elizabeth - Das goldene Königreich mit Cate Blanchett.
Doch Kapur drehte auch das brutale Bollywood-Werk Bandit Queen über die indische Banditenkönigin Phoolan Devi, und er war Schauspieler, Produzent, Talkshow-Moderator und Cannes-Jury-Mitglied. Am Sonntag (6.12.) wird er 70 Jahre alt.
Geboren wurde Kapur 1945 in Lahore, das heute in Pakistan liegt, damals aber zum britischen Königreich gehörte. Er studierte in der indischen Hauptstadt Neu Delhi, und ging dann als Wirtschaftsprüfer nach London. Doch schon bald kehrte er nach Indien zurück und wechselte zum Film. Als Schauspieler in Bombay blieb er zunächst erfolglos, ehe er mit Masoom (1983) das erste Mal bei einem Spielfilm Regie führte und sofort Anerkennung gewann.
Ich lasse mich weder durch die Vergangenheit beeinträchtigen, noch fürchte ich die Zukunft. Der Moment. Nur der Moment, gibt Kapur als sein Lebensmotto aus. Einen Oscar gewann er bislang nicht, doch war sein opulentes Historiendrama Elizabeth (1998) siebenfach nominiert. In dem Kriegsdrama Die vier Federn beschäftigte er sich 2002 erneut mit der Geschichte Großbritanniens.
2012 startet er zusammen mit dem Komponisten A.R. Rahman das soziale Netzwerk Qyuki, über das Nutzer ihre kreativen Werke teilen können. Auch selbst genießt er es, seine Schaffenskraft in vielen Formen auszudrücken: Er komponiert Musik, schreibt Gedichte und finanziert auch noch Comics und Animationsfilme über mythologische Figuren.