Restaurierung des Königspalastes von Kabul beginnt
Kabul (dpa) - Der in mehreren Kriegen zerstörte afghanische Königspalast in Kabul wird restauriert. Heute kehren wir in unsere Vergangenheit zurück, um die Grundmauern für die Zukunft zu legen, sagte Präsident Aschraf Ghani am Montag bei einer landesweit übertragenen Zeremonie zum Beginn der Arbeiten.
Nach dem Wiederaufbau soll der Oberste Gerichtshof dort einziehen. Ein Präsidentensprecher hatte der Deutschen Presse-Agentur ursprünglich gesagt, dass man versuchen wolle, mit der Initiative Kulturerbe zu retten und den Palast für Touristen zu öffnen.
Innerhalb von fünf Jahren soll der Palast in alter Pracht wieder aufgebaut sein. Das Kabinett hatte die Renovierung der Ruine im März genehmigt und dem Ministerium für Stadtplanung ein Budget von rund 15 Millionen Euro bewilligt.
Der klassizistische Palast war auf Anweisung des afghanischen Königs Amanullah in den 1920er Jahren erbaut worden. Entworfen hatte ihn der deutsche Architekt Walter Harten, der damals mit einer Gruppe deutscher Experten im Auftrag des Königs weite Teile der afghanischen Hauptstadt modernisieren sollte. Aber Amanullah war seinem Volk zu progressiv - 1929 wurde er ins Exil getrieben, und sein Palast stand lange leer. Später wurde das Gebäude Museum und Verteidigungsministerium und brannte mehrmals, bis es in den 1990er Jahren im Bürgerkrieg zerschossen wurde.
Als Mahnmal der gewalttätigen Geschichte des Landes stand die Ruine seit Jahren unangetastet am Ende der belebten Darulaman-Prachtstraße, in Sichtweite von Ministerien und dem neuen Parlament des Landes.