Allianz für die Kultur Stärkerer Einsatz für das Erbe der Menschheit
Das kulturelle Erbe ist weltweit gefährdet. Um gegenzusteuern, treffen sich erstmals die Kulturminister der G7-Staaten. Der illegale Handel mit Kulturgütern steht besonders im Fokus.
Rom (dpa) - Die G7-Kulturminister wollen sich künftig gemeinsam und stärker für den Schutz des Kulturguts einsetzen.
"Wir sind uns absolut einig, dass Kulturgutschutz aller Anstrengungen bedarf, und werden unseren Einsatz für den Kulturgutschutz intensivieren." Das sagte die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Maria Böhmer, der Deutschen Presse-Agentur am Freitag nach dem Ende des ersten Treffens der Kulturminister der sieben führenden Industrienationen in Florenz. "Wir sehen uns mit Terrorismus konfrontiert, der die Zerstörung von Kulturgütern als gezielte Strategie einsetzt, und mit Naturkatastrophen. Das treibt die Menschen um."
Seit Donnerstag tauschten sich die Zuständigen für das Kulturressort von Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien, Japan, Kanada und den USA mit Experten aus und verabschiedeten eine gemeinsame Erklärung. Man sei sich einig gewesen, dass die Jugend, die eines Tages die Bewahrung der Kulturgüter übernehme, für das Erbe der Menschheit und den Wert der Kultur nachhaltig begeistert werden müsse, sagte Böhmer. Mit ihren Kollegen aus Frankreich und Italien verständigte sich die CDU-Politikerin darauf, dass der jungen Generation die gemeinsamen kulturellen Wurzeln näher gebracht werden müssen, um die europäische Identität und Idee zu stärken. Dafür soll für 2018 die Initiative "Erasmus-Kultur" erarbeitet werden.
"Diese erste Kulturministerkonferenz der G7 war ein historischer Schritt", sagte Böhmer. Das Treffen soll von nun an jährlich stattfinden. "Wir brauchen Kontinuität, um den Dialog der Kultur zu stärken. Denn wir begreifen Kultur als Kern der Entwicklung von Frieden und Zivilisation, von gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklung."
Gemeinsame Erklärung der G7-Kulturminister
Unesco zum Historischen Zentrum von Florenz