Trödelshow im ZDF "Bares für Rares": Picasso-Fiasko sorgt für bittere Enttäuschung bei Verkäufer-Duo
Außer Spesen nichts gewesen! In der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" hat sich am Dienstag mal wieder gezeigt, wie schnell sich der Traum vom lukrativen Antiquitätenverkauf in Luft auflösen kann.

Köln/Magdeburg/DUR/mad - Mit dem möglicherweise kostbaren Geschenk erscheinen Claus und Philipp Terbille am Expertentisch von Horst Lichter bei "Bares für Rares". Mitgebracht haben Vater und Sohn aus Vreden im Münsterland eine vermeintlich echte und von Picasso signierte Grafik - und mit ihr natürlich die Hoffnung auf einen möglichst lukrativen Verkauf.
Auf Horst Lichters übliche Frage nach dem Wunscherlös antwortet Vater Claus mit: "Ich kann es überhaupt nicht einschätzen, aber ich hab mal irgendwann gesagt, 1.000 Euro wären okay".
Der Spanier Pablo Picasso erstellte 1948 eine Serie von Grafiken, die 50 Blätter umfasste. Darauf abgebildet ist ein Faun in der typischen Art und Weise des Malers Picasso. Eine Signatur deutet sogar darauf hin, dass es sich um eines von wenigen Künstlerexemplaren handeln und somit besonders wertvoll sein könnte.
"Bares für Rares": Expertin nimmt Picasso-Grafik genau unter die Lupe
Und während sich Expertin Dr. Bianca Berding intensiv mit der Grafik beschäftigt, erzählt Vater Claus, dass er das Bild vor etwa 25 Jahren als Dankeschön für die Hilfe bei einer Wohnungsauflösung geschenkt bekam. Vater und Sohn hatten im Vorfeld schon etwas recherchiert und für diese Grafik teils fünfstellige Eurobeträge ermittelt.
Doch als Bianca Berding schließlich ihr vernichtendes Urteil verkündet, zieht schnell Ernüchterung am Expertentisch ein. Denn das vermeintlich wertvolle Bild ist nicht das, was es zu sein scheint. Die Expertin führt gleich mehrere Gründe an, weshalb es sich vielmehr um einen wertlosen Nachdruck - oder besser eine einfache fotomechanische Reproduktion handeln muss. Das Format ist deutlich kleiner als im Werksverzeichnis vermerkt. Und auch das verwendete Papier kommt ohne das erwartete Wasserzeichen daher.
"Aber ich würde hier nicht von Fälschung sprechen", sagt Berding. Dies wäre nur der Fall, wenn die eigenhändige Unterschrift des Künstlers verfälscht oder durch jemand anderes angebracht worden wäre. Das sei aber nicht der Fall. Es könne sein, dass das Blatt aus einem Künstlerbuch stamme und dort herausgerissen wurde. Letztlich sei es aber einfach ein Blatt, wie sie es in jedem Möbelhaus zu kaufen gebe.
Kein Picasso, keine Händlerkarte: Gequältes Lächeln nach Expertise bei "Bares für Rares"
"So ist das Leben!", erwidert Vater Claus mit einem gequältem Lächeln, als Horst resümiert :"Ich mein, es ist ja keine Fälschung. Im Prinzip ist es halt nur ein .. ähm Poster". Und auch die Enttäuschung über die nicht erhaltene Händlerkarte hält sich daraufhin bei Vater und Sohn in Grenzen. "Wir haben 'ne Menge über das Bild erfahren. Wir wussten ja selber nicht, wie wir das Bild einschätzen müssen", so Vater Claus zum Abschied.
Abschließend nimmt sich Horst Lichter dann seine Expertin zur Brust, die offenbar von Anfang an wusste, dass es sich nicht um ein Original handeln kann. "Du denkst schon auch an mein Herz? Ich bin doch keine 32 mehr! Ich freu mich hier wie doll und krieg Schnappatmung - und am Ende sagst du: Poster!".