1. Startseite
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. TV & Streaming
  6. >
  7. Tanz-Show: Christine Neubauer feiert Tränen-Abschied von „Let's Dance“

Tanz-Show Christine Neubauer feiert Tränen-Abschied von „Let's Dance“

Die RTL-Show beschert der Taschentuch-Industrie erhöhte Nachfrage: Weil es um besondere Momente und geliebte Menschen geht, bleiben nur wenige Promis ungerührt.

Von Jonas-Erik Schmidt, dpa Aktualisiert: 03.05.2025, 01:39
Nach ihrem Tanz weint Schauspielerin Christine Neubauer hemmungslos.
Nach ihrem Tanz weint Schauspielerin Christine Neubauer hemmungslos. Rolf Vennenbernd/dpa

Köln - Schauspielerin Christine Neubauer hat einen tränenreichen Abschied von der RTL-Tanzsendung „Let's Dance“ gefeiert. Die 62-Jährige schied am Freitagabend aus der Show aus - ausgerechnet in einer Ausgabe, in der sie ihren aufwühlendsten Tanz gezeigt und vor Emotionen geweint hatte. Die Jury sah sie dennoch am unteren Ende des Tableaus. Auch die anschließende Publikumsabstimmung rettete sie nicht mehr.

Angesichts des Endes wirkte Neubauer immerhin einigermaßen gefasst. Die Zeit bei „Let's Dance“ sei für sie unvergesslich, selbst wenn sie „irgendwann mal weißhaarig in einem Schaukelstuhl“ sitzen werde, sagte sie. Für Neubauer war es aber auch nicht der erste „Let's Dance“-Abschied. Vor drei Wochen war sie schon einmal rausgeflogen. Als Tanz-Konkurrentin Simone Thomalla aber verletzungsbedingt aussteigen musste, bekam Neubauer eine zweite Chance.

Tänze voller Gefühl: Die „Magic Moments“-Woche

Am Freitag zeigte die Darstellerin - ebenso wie die anderen Promis, die noch im Rennen um den ehrenvollen Titel „Dancing Star 2025“ sind - nicht nur filigrane Schritte, sondern auch viele Gefühle. Thema der Choreographien waren „Magic Moments“ - also Erlebnisse und Menschen aus der ganz persönlichen Lebensgeschichte. Es wurde sehr schnell sehr tränenreich.

Neubauer widmete ihren Tanz ihrem verstorbenen Vater. Vor dem Auftritt hatte sie ein Plädoyer dafür gehalten, Menschen unbedingt noch zu Lebzeiten die eigenen Gefühle zu offenbaren. Ihr sei das glücklicherweise noch gelungen. „Was nützen die Blumen am Grab?“, fragte Neubauer. „Wichtig ist es doch: Wenn der Mensch da ist, dass man ihm sagt: Ich liebe dich.“ 

Zudem präsentierte sie sich in einem großen Shirt. Es stamme noch von ihrem sportbegeisterten Vater und sei ihr Glücksbringer bei „Let's Dance“, verriet sie. Nach dem Tanz zum Lied „Amoi seg ma uns wieder“ (Andreas Gabalier, hochdeutsch: Einmal sehen wir uns wieder) umarmte sie weinend ihre Mutter, die im Publikum zugeschaut hatte.

„Ich liebe dich“

Ähnlich emotional zeigte sich Podcasterin selfiesandra, die ihren Tanz ihrer Mutter widmete. „Diesen Tanz schenke ich nur dir, Mama“, sagte sie, bevor es losging. In die Stille des Studios ließ sie ein „Ich liebe dich“ folgen. 

Ihre Mutter habe ihr ganzes Leben für die Kinder geopfert, sagte die Influencerin. „Wir sind nicht reich aufgewachsen“, sagte sie. Aber es habe nie an etwas gefehlt. „Weil sie hatte so viel Liebe für uns.“

Diego Pooth erinnert an seinen Großvater

Diego Pooth, Sohn der Moderatorin Verona Pooth, vertanzte - so die Fachvokabel in solchen Fällen - ebenfalls eine Familiengeschichte. Bei ihm ging es um seinen verstorbenen Großvater, zu dem er eine besonders innige Beziehung hatte. Als er von ihm sprach, musste er mehrmals abbrechen. 

„Ich wollte immer sein wie er, als kleines Kind“, sagte Pooth. Der Tod seines Großvaters beschäftige ihn immer noch. Er habe sich leider nicht mehr richtig verabschieden können. „Das war, glaube ich, das Schlimmste, was mir in meinem Leben bis jetzt passiert ist.“

Auch die Choreographie war eine Familienangelegenheit der Pooths: Vater Franjo und Bruder Rocco wirkten als Statisten auf der Bühne mit. Mutter Verona weilte ebenfalls im Studio.

„Was ist denn los?“ - Llambi zerreißt den Flamenco

Moderator Daniel Hartwich stellte angesichts der vielen feuchten Augen schon früh in der Sendung fest: „Mit den ganzen Tränen könnten wir dem Taliso ein Schwimmbecken füllen heute.“ Taliso Engel, ein anderer Promi-Kandidat in der Show, ist Schwimmer.

Die tränenreichen und eher behutsam inszenierten „Magic Moments“ standen in gewissem Kontrast zum zweiten Teil der Show, in dem sich die Paare in verschiedenen anderen Tänzen noch einmal duellieren mussten. Neubauer und selfiesandra etwa versuchten sich in bunten Kostümen an einem Bollywood-Tanz, Pooth und Engel an Flamenco. Hier war mehr Rambazamba als Pathos gefragt.

Das ging aber nur bedingt auf. Nach der Flamenco-Darbietung nahm Jury-Urgestein Joachim Llambi kein Blatt vor den Mund - eher gab er die Abrissbirne. „Leute, was ist denn los?“, fragte er entgeistert. „Ihr steht wie Salzsäulen da!“. Zu Diego Pooth sagte er: „Du wusstest gar nicht, wo du teilweise warst.“ Die aufkommenden Buh-Rufe im Publikum - offenbar gegen die Schärfe seines Urteils gerichtet - parierte der Juror mit den Worten: „Ihr könnt ja buhen, aber es hilft ja nichts. Wenn es nicht gut war, war es nicht gut.“

Im Rennen sind nun nur noch fünf Tanzpaare. In drei Wochen soll das Finale stattfinden.