TV-Tipp „Ein Krimi aus Passau“: Rache und ein Kind in Gefahr
Die Reihe ist noch recht jung, aber schon etabliert: „Ein Krimi aus Passau“ geht in die nächste Runde - gewohnt schwarzhumorig, schräg, spannend und überraschend.

Passau - Eine Ex-Polizistin und ein ebenso gutmütiger wie gerissener Privatdetektiv bilden ein Ermittler-Duo in der vermeintlichen Idylle Niederbayerns. In der fünfte Folge von „Ein Krimi aus Passau“ mit dem Titel „Zeit zu beten“ wird der Kripo-Chef Opfer von Kriminellen. Sie entführen seinen kleinen Sohn.
Gut, dass sich Jochen Mohn (Stefan Rudolf) auf Frederike Bader (Marie Leuenberger) und Ferdinand Zankl (Michael Ostrowski) verlassen kann. Die stellen schnell Risse in der Idylle fest. Das Erste zeigt den Film am Donnerstag um 20.15 Uhr.
Ein dunkles Geheimnis
Im Mittelpunkt der Reihe, die seit 2020 läuft, steht das Duo Bader und Zankl, zusammen mit Baders Tochter Mia. Die Ex-Polizistin und den Detektiv verbindet ein dunkles Geheimnis, das auf keinen Fall auffliegen darf und sich - teils unterschwellig - wie ein roter Faden durch die Folgen zieht. Einmal schon wäre die Sache fast schief gegangen. Nun sind sich die beiden irgendwie ausgeliefert. Aber sie mögen und schätzen sich auch - allen Sticheleien und Animositäten zum Trotz. Mia (Nadja Sabersky) versteht sich auch gut mit Zankl.
Diese Dreier-Konstellation macht aus Sicht von Michael Ostrowski die Reihe reizvoll. Dass aber auch die Kriminalfälle „nicht 08/15 sind“, sei ebenso wichtig. „Sonst würde ich das nicht machen.“ Bemerkenswert findet er auch die Besetzung, die bis in die kleinsten Nebenrollen gut abgestimmt sei. Die Reihe sei teilweise komödiantisch - wie eben das Leben auch.
Schauplatz Passau
Die Stadt Passau sorge für das spezielle Flair der Reihe. Natürlich könnten die Filme auch anderswo gedreht werden, aber die verwinkelten Gassen, das Barocke, das Gefühl von heiler Welt, das Passau ausstrahle, passe gut zu der Krimireihe. Und mit dem niederbayerischen Dialekt habe er als Österreicher keine Probleme.
Frederike und Mia Bader jedenfalls haben sich inzwischen auch mit dem Dialekt und dem Landleben arrangiert, wenngleich Mia immer mal wieder versucht auszubrechen aus den Vorgaben, die ihre neue Identität mit sich bringt. Sie macht eine Ausbildung bei der Lokalzeitung und grätscht ihrer Mutter immer mal wieder neugierig in Recherchen rein.
In Folge fünf hilft Frederike ihrem früheren Zeugenschutz-Betreuer Mohn. Dessen Ex-Frau ist mit einem Anwalt liiert, der in kriminelle Machenschaften geraten zu sein scheint. Mohn meint jedenfalls, Jürgen Ritter (Peter Fieseler) sei Handlanger von Geldwäschern und fürchtet um seinen kleinen Sohn, der teilweise bei seiner Ex-Frau lebt.
Als sich Ritter zu Meditationen in ein Kloster zurückzieht, folgt ihm Frederike. Doch der Anwalt stirbt einen unerwarteten Herztod. Bader und Zankl bekommen es schnell mit einem ganz anderen Kriminalfall zu tun: Mohns Sohn wird entführt. Nun ist das Leben des Kindes in Gefahr. Zum Schluss gerät der Ermittler-Duo ins Visier des Entführers, und da trifft es sich gut, dass Bader mit Zankl Schießübungen gemacht hat.
„Gier nach Gold“
Spannend und kurios geht es eine Woche später weiter, wenn in der Folge „Gier nach Gold“ nicht nur Mia ihr Gesangstalent auf der Bühne testet, sondern auch ein Überraschungsgast aus Texas auftaucht. Langweilig wird es jedenfalls nicht, findet auch Ostrowski. Eine weitere Folge sei bereits abgedreht. „Wir haben wieder richtig Spaß gehabt.“ Denn selbst in eigentlich brutalen Szenen schwinge Humor mit. „So etwas gibt es selten.“