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Zwischen Alkohol, Drogen und Gewalt "Stern TV"-Reportage: Entzug, neue Liebe, Gefängnis – So geht es mit "toxischer" Familie Ritter weiter

Im zweiten Teil der neuen "Stern TV"-Reportage zu "30 Jahre Familie Ritter" erzählt René von seinen Entzugsplänen und seiner neuen Liebe. Die junge Generation der Familie aus Köthen kämpft in Weida hingegen mit dem Gesetz. 

Von DUR/tm 09.10.2025, 14:08
Im zweiten Teil der "Stern TV"-Reportage "30 Jahre Familie Ritter" kommt auch Réne Ritter zu Wort. Der älteste Sohn des einstigen Familienoberhauptes Karin Ritter will sein Leben verändern.
Im zweiten Teil der "Stern TV"-Reportage "30 Jahre Familie Ritter" kommt auch Réne Ritter zu Wort. Der älteste Sohn des einstigen Familienoberhauptes Karin Ritter will sein Leben verändern. Screenshot: RTL+/Stern TV Reportage "30 Jahre Familie Ritter"

Köthen/Weida. – Verwahrlosung, Fremdenfeindlichkeit, Kriminalität, Gewalt, Drogenmissbrauch und Alkoholismus: Das ist die Geschichte der Familie Ritter aus Köthen. "Stern TV" begleitet die Familie nun schon 30 Jahre lang. In der zweiten Spezialfolge steht neben Karin Ritters ältestem Sohn René auch wieder die jüngere Generation im Fokus.

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René Ritter über sein Leben: "Scheiße draus gebaut"

Immer wieder landete René Ritter wegen Gewalt und Alkohol im Gefängnis, nüchterte dort aus – und hing wenig später erneut an der Flasche. Der Verlust von Mutter Karin Ritter und seiner Halbbrüder und Cousins Norman und Andy innerhalb von vier Jahren verschlimmerte seine Lage nur noch mehr.

Während all dieser Zeit war der Alkohol sein stetiger Begleiter. Er habe versucht, sich den Schmerz wegzutrinken – doch das "hat auch nicht funktioniert", wie René Ritter in der "Stern TV"-Reportage zugibt.

Auf sein eigenes Leben blickt der älteste Sohn von Karin Ritter voller Reue zurück. Er sagt selbst, dass er aus seinem Leben nur "Scheiße draus gebaut" habe.

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Entzugsklinik und neue Liebe: Kriegt René Ritter die Kurve?

Genau wie sein Bruder Norman, der an der Krankheit sogar starb, kämpft René gegen eine Leberzirrhose. Doch er will sich verändern und trifft die wahrscheinlich wichtigste Entscheidung seines Lebens: Der Alkohol soll weg. 

Der Köthener ist schwer verliebt, lernte jüngst eine Lehrerin aus dem Harz kennen. Für sie will er sich nun ändern und lebt seit einiger Zeit nüchtern.

Gemeinsam haben die beiden für René eine dreimonatige Therapie in einer Entzugsklinik organisiert. Er ist sich sicher, dass Mama Karin und Bruder Norman stolz auf diesen Schritt wären.

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"Von seinem Allgemeinzustand her hat er sich wahnsinnig verbessert", erklärt Familienanwalt Jan-Robert Funck in der Reportage. "Gesundheitlich und auch geistig – total auf der Höhe." Im Vergleich zum Beginn von 2025 sei das ein Unterschied wie "Tag und Nacht".

Auch für die Zeit nach der Therapie hat René bereits Pläne: Er will sich einen Job suchen und weiterhin für eine gesunde Zukunft ohne Alkohol und Drogen kämpfen.

Junge Generation vor Gericht: Mann mit Behinderung krankenhausreif geschlagen

Auch die jüngere Generation um Jasmin (25), Sara (23) und ihren Halbbruder Leon (18) will es besser machen. Doch der Vorsatz hält nicht lange an.

Kurz nach den Dreharbeiten soll Leon gemeinsam mit seiner Halbschwester Jasmin und deren Ex-Partner Benny einen Mann mit Behinderung attackiert haben. Das Opfer wurde dabei schwer verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert.

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Seitdem sitzen Leon und Benny in Untersuchungshaft. Jasmin filmte die Tat, saß deswegen selbst kurzzeitig hinter Gittern. Erst kürzlich wurden die drei Ritters vom Amtsgericht Gera zu einer Haftstrafe verurteilt

Jasmin Ritter und ihr Halbbruder Leon sollen einen Mann mit Behinderung attackiert haben.
Jasmin Ritter und ihr Halbbruder Leon sollen einen Mann mit Behinderung attackiert haben.

Selbst "Stern TV"-Reporterin Nora Oldach, die die Familie nun schon eine lange Zeit begleitet, ist geschockt von der Tat: "Du dachtest, schlimmer kann's nicht kommen, aber das hat allem die Krone aufgesetzt. Sie haben nie etwas Schlimmeres getan als das, was da passiert ist."

Jasmin Ritter zeigt keine Reue: "Ich bin ein kalter Mensch"

Reue? Kennt Jasmin nicht. "Ich habe noch nie ein schlechtes Gewissen gehabt, ich bin ein kalter Mensch", erzählt Jasmin in der Reportage. "Das hat auch mit meiner Kindheit nichts zu tun, ich hab mich selbst so erschaffen, wie ich bin. Ich bin krank im Kopf, mich juckt nichts."

Durch die Aussicht auf eine Haftstrafe scheint sie ihr Vorhaben eines Lebens ohne Drogen und Gewalt verworfen zu haben.

Sara und Leon haben jedoch eine andere Sichtweise. "Wenn ich nicht ins Heim gekommen wäre, wäre ich jetzt in Köthen irgendwo in einer Gosse und wäre drogen- oder alkoholabhängig", erklärt der 18-jährige Leon.  Laut "Stern TV"-Reporterin Nora scheint dieser eine "große Trauer" in sich zu tragen.

Der 18-Jährige will sich nach eigenen Angaben von seiner "toxischen" Familie abkapseln, um einen eigenen Weg zu finden. Dieses Vorhaben scheint nun allerdings vorerst gescheitert zu sein.

Die zweite der beiden Spezialfolgen zu 30 Jahre Familie Ritter ist beim Streamingdienst RTL+ abrufbar.