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Abschied „Hart aber fair“-„Zuschaueranwältin“ Brigitte Büscher geht

Sie brachte Volkes Stimme in die ARD-Talkshow: Brigitte Büscher hat „Hart aber fair“ von Beginn an begleitet. Jetzt geht sie neue Wege.

Von dpa Aktualisiert: 12.12.2023, 14:06
Brigitte Büscher verabschiedete sich nach 23 Jahren von „Hart aber fair“.
Brigitte Büscher verabschiedete sich nach 23 Jahren von „Hart aber fair“. picture alliance / dpa

Köln - Die ARD-Talkshow „Hart aber fair“ muss künftig ohne Brigitte Büscher auskommen. Die „Zuschaueranwältin“ verabschiedete sich am Montagabend vom Fernsehpublikum: „Ich habe gern ein bisschen Wirklichkeit in die Sendung getragen, dass wir es hier miteinander diskutieren konnten. Aber jetzt habe ich mich entschieden, nach - Achtung! - 23 Jahren: Es ist Schluss für mich, ich werde etwas Neues anfangen, auf neue Wege gehen. Und wie sagt man so schön? Alles Gute, alles Liebe. Und wir werden sehen, was 2024 so kommt.“

Ihr sei es wichtig, dass sie sich noch von ihren Zuschauerinnen und Zuschauern verabschieden dürfe, sagte Büscher, die in der Sendung die Publikumsreaktionen vorlas und Straßenumfragen machte. „Sie konnten uns anrufen, Sie konnten Faxe schicken, dann kam das Gästebuch dazu, Social Media. Und ich habe Ihre Meinung immer dann als besonderen Gewinn empfunden, wenn Sie mit Respekt diskutiert haben. Wenn Sie Zuspruch und Widerspruch gut verpackt haben. Wenn Sie mit offenem Visier diskutiert haben“, sagte die Reporterin ans Publikum gewandt.

„Es gibt natürlich auch die Zuschauerinnen und Zuschauer, die einfach nur auf dem Sofa gesessen haben“, fuhr Büscher fort. „Auch das finde ich natürlich absolut legitim. Ich habe mich nicht gefreut über den Hass oder die Hetze. Und Sie alle wissen, dass das in den letzten Jahren sehr stark zugenommen hat. Das macht es schwer, sich mit den Meinungen von Menschen auseinander zu setzen, obwohl das natürlich auch sein muss. Ich war gern als Reporterin unterwegs.“

Der Abgang von Büscher fällt in zeitliche Nähe mit dem Wechsel der Produktionsfirma von „Hart aber fair“. Das Unternehmen Ansager & Schnipselmann von Jürgen Schulte und dem langjährigen „Hart aber fair“-Moderator Frank Plasberg ist vom kommenden Jahr an nicht mehr im Boot. Gastgeber Louis Klamroth wird die montägliche Talkrunde von Ende Januar an mit der Firma Florida Factual selbst produzieren. „Hart aber fair“ ist eine Produktion für das WDR Fernsehen.

Der Westdeutsche Rundfunk würdigte Büchers Verdienste: „Brigitte Büscher hat mehr als 20 Jahre lang "Hart aber fair" geprägt und weiterentwickelt. Dafür sind Redaktion und WDR ihr sehr dankbar. Nun hat sie sich entschieden, bei "hart aber fair" aufzuhören und neue Projekte in Angriff zu nehmen. Wir freuen uns, dass Brigitte Büscher weiterhin für den WDR tätig sein wird, unter anderem als Film-Autorin“, teilte ein WDR-Sprecher auf dpa-Anfrage mit. „Wir entwickeln aktuell das Format "Hart aber fair" weiter und sind mitten im Prozess. Die Zuschauerinnen und Zuschauer können sich von den Veränderungen dann bei der nächsten Sendung am 29. Januar 2024 selbst ein Bild machen.“