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RBB ändert Programm "Du siehst aus wie Krause": "Polizeiruf 110"-Star Horst Krause ist tot

Mit seinem alten Motorrad und dem Hund im Beiwagen wurde Horst Krause zur Kultfigur: Millionen Zuschauer bringen den Schauspieler mit dem Brandenburger "Polizeiruf" in Verbindung. Die Rolle des gleichnamigen Polizisten war sein größter Erfolg und prägte seine Karriere nachhaltig. Nun ist er gestorben.

Von DUR Aktualisiert: 08.09.2025, 13:10
Horst Krause ist im Alter von 83 Jahren gestorben.
Horst Krause ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Archivbild: Imago/Christian Schroedter

Berlin. – Der Schauspieler Horst Krause, berühmt durch seine Rolle im "Polizeiruf 110", ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Wie seine Familie dem RBB mitteilte, verstarb er bereits am Freitag in einem Seniorenheim in Teltow bei Berlin.

Horst Krause bei Dreharbeiten.
Horst Krause bei Dreharbeiten.
Archivbild: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Besonders war, dass Krause denselben Namen trug wie seine bekannteste Fernsehfigur. Als gemütlicher, wortkarger Dorfpolizist wurde er deutschlandweit bekannt. Zuschauer liebten ihn, wie er mit seinem Hund im Beiwagen eines alten Motorrads durch Brandenburg fuhr und sich durch die warmherzigen Geschichten polterte.

"Polizeiruf 110": Horst Krause spielt Horst Krause

Neben dem "Polizeiruf" spielte Krause auch in der ARD-Serie "Polizeihauptmeister Krause", die das Privatleben seiner Figur beleuchtete – inklusive seiner Schwestern Elsa und Meta, die einen Gasthof im fiktiven Schönhorst führten.

Viele kannten ihn auch aus den Schulze-Filmen: Horst Krause ist tot.
Viele kannten ihn auch aus den Schulze-Filmen: Horst Krause ist tot.
Archivbild: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Geboren wurde Krause 1941 nahe Danzig, aufgewachsen ist er in Ludwigsfelde in Brandenburg. In der Schule galt er als Klassenclown. Zunächst erlernte er den Beruf des Drehers, bevor er an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin-Schöneweide studierte.

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Danach spielte er unter anderem am Landestheater Parchim, am Schauspielhaus Karl-Marx-Stadt und am Staatsschauspiel Dresden.

Bereits zu DDR-Zeiten war Krause im Fernsehen zu sehen, etwa in "Der Staatsanwalt hat das Wort". Nach der Wende wurde er 1993 durch Detlev Bucks Komödie "Wir können auch anders..." einem breiten Publikum bekannt.

Ab 1998 war er regelmäßig im "Polizeiruf" zu sehen, der sich als beliebte Alternative zum "Tatort" etablierte. Im Kinofilm "Schultze gets the blues" übernahm er die Hauptrolle.

Schauspieler Horst Krause war mit der Reihe "Polizeiruf 110" eng verbunden.
Schauspieler Horst Krause war mit der Reihe "Polizeiruf 110" eng verbunden.
Archivbild: Britta Pedersen/dpa

Privates hielt Krause meist aus der Öffentlichkeit heraus. Er wirkte in zahlreichen Produktionen mit, darunter "Das Mädchen Rosemarie" und "Boxhagener Platz". Doch die Rolle des Dorfpolizisten blieb seine prägendste – sie verkörperte für viele ein Stück Heimat und ländliches Leben.

Brandenburger Verdienstorden für Horst Krause

2012 wurde Krause mit dem Brandenburger Verdienstorden ausgezeichnet. Zum 80. Geburtstag im Jahr 2021 gratulierte Ministerpräsident Dietmar Woidke mit den Worten: "Wer vor dem Fernseher sitzend Ihr Sozius wird, fühlt sich zu Hause und wird richtig gut unterhalten. Auch ohne viele Worte."

Schauspieler Horst Krause im Einsatz mit Hund.
Schauspieler Horst Krause im Einsatz mit Hund.
Archivbild: Nestor Bachmann/dpa-Zentralbild/dpa

Im "Polizeiruf" spielte Krause unter anderem mit Jutta Hoffmann und Imogen Kogge. Die Figur des Dorfpolizisten traf den Nerv der Zuschauer – für Krause war es eine Rolle, in der er sich entfalten konnte. Kollegin Maria Simon sagte über ihn: "Mit ihm kann man hervorragend lachen und sich auch gut fetzen."

Kurz vor der Filmpremiere "Polizeiruf 110 - Ikarus" im Kino "Thalia" posiert Schauspieler Horst Krause neben einem Pappaufsteller der Filmfigur des Polizeihauptmeisters Horst Krause. 
Kurz vor der Filmpremiere "Polizeiruf 110 - Ikarus" im Kino "Thalia" posiert Schauspieler Horst Krause neben einem Pappaufsteller der Filmfigur des Polizeihauptmeisters Horst Krause. 
Foto: dpa-Zentralbild

Warum seine Figur denselben Namen trug wie er selbst, erklärte Krause einmal so. Regisseur Bernd Böhlich habe gesagt: "Du siehst aus wie Krause, und der Polizist sieht auch aus wie Krause – warum sollen wir da den Namen ändern?"

RBB ändert wegen Horst Krauses Tod das Programm

Zum Gedenken an Horst Krause ändert der RBB das aktuelle Programm.

Am Montag, dem 8. September, um 21 Uhr zeigt der RBB den Nachruf "Abschied von Horst Krause". Direkt im Anschluss folgen ab 22 Uhr zwei "Polizeiruf 110"-Folgen mit Krause in der Hauptrolle: "Mörderkind" sowie "Ikarus", der um 23.30 Uhr ausgestrahlt wird.

Am Freitag, dem 12. September, beginnt um 20.15 Uhr eine lange Filmnacht zu Ehren von Horst Krause mit drei Beiträgen aus der beliebten "Krause"-Reihe.