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Bond in Blond „Logan Lucky“ mit Daniel Craig auf ProSieben

Jimmy hat seinen Job veroren und lässt sich auf ein krummes Ding ein. Mit seinen Geschwistern will er den Tresor eines legendären Rennens plündern. Dafür müssen sie einen Helfer aus dem Gefängnis befreien.

Von Matthias von Viereck, dpa Aktualisiert: 20.11.2022, 04:27
Joe Bang (Daniel Craig) in einer Szene der Actionkomödie „Logan Lucky“.
Joe Bang (Daniel Craig) in einer Szene der Actionkomödie „Logan Lucky“. ProSieben/dpa

Berlin - Steven Soderbergh („Ocean's Eleven“) zählt zu den ganz wenigen amerikanischen Filmemachern, denen es immer wieder dieses Kunststück gelingt: die Stärken eines breitenwirksamen Hollywoodkinos mit den Vorteilen des kleinen, unabhängigen US-Films zu vereinen. In „Logan Lucky“ aus dem Jahr 2017 ist er von starken Schauspielern wie James-Bond-Darsteller Daniel Craig, Channing Tatum („Magic Mike“) und Adam Driver („Star Wars: Das Erwachen der Macht“) flankiert. Es geht um einen gekonnt inszenierten und spannend erzählten Raubzug in einem ganz typischen, einem ur-amerikanischen Teil der Vereinigten Staaten.

Im Mittelpunkt des Films, der am Freitag um 22.50 Uhr auf ProSieben läuft, stehen die beiden Brüder Jimmy (Tatum) und Clyde (Driver). Beide haben es nicht leicht; immer wieder ist im Film von einem Fluch die Rede, der auf der Familie aus West Virginia laste. Während Jimmy getrennt von seiner Frau lebt und sich in finanzieller Hinsicht mehr schlecht denn recht behauptet, büßte Clyde bei einem Einsatz im Irak gar einen Großteil des linken Armes ein. Der Barkeeper trägt seither eine Prothese, die noch eine Rolle spielen soll in diesem bunten Gaunerstück voller Wendungen und Überraschungen.

So misslich die Lage aber auch ist, irgendwie geht es für die Logans immer weiter. Jimmy zudem verfällt auf eine, zunächst völlig verrückt und unmöglich anmutende Idee: Ausgerechnet bei einem der größten Autorennen der Vereinigten Staaten will Jimmy zuschlagen, es geht um einen unterirdischen Tresor, in dem die Tageseinnahmen gesichert werden. Allein freilich mag das zwar entschlossene, jedoch leicht naive Brüderpaar nicht zuschlagen. Fachmännischen Beistand holt man sich schließlich bei einem berühmt-berüchtigten Safeknacker (Craig).

„Logan Lucky“ ist ein Film mit vielen Stärken. Einen guten Teil seiner Anziehungskraft verdankt er dem wunderbaren Darsteller-Ensemble. Tatum versteht es, als ehemaliger Football-Star, der sich nach einer Verletzung mit Jobs durchschlägt und rührend mit seiner Tochter umgeht, für sich einzunehmen. Driver empfiehlt sich nach seinem grandiosen Spiel in Jim Jarmuschs „Paterson“ endgültig als Jungmime Nummer Eins für skurrile Auftritte in US-Streifen.

Sehr hübsch und sehr unerwartet die Szenen mit Daniel Craig: Der Brite ist in „Logan Lucky“ zunächst kaum wiederzuerkennen, was vor allem an seinem strohblonden Haarschopf liegt. Sein Spiel ist sehr selbstironisch, man wünscht Craig mehr Auftritte dieser Art.