TV-Tipp Seychellen - Ein Meer von Farben
Manche Orte muten derart paradiesisch an, dass es kaum auszuhalten ist. Über die Licht- und Schattenseiten ferner Inseln berichtet nun eine TV-Dokumentation.
Berlin (dpa) - Wie schaut es in fernen Ländern so aus, was für Menschen leben da? Für viele Menschen ist eine Reise dorthin aus gesundheitlichen oder finanziellen Gründen nicht möglich, und da mag dann ein Film darüber tröstlich sein.
Die Reportage "Seychellen - Ein Meer von Farben", die an diesem Donnerstag (21.55 Uhr, 3sat) im Rahmen des Thementages "Traumziele" zu sehen ist, kann natürlich auch als Vorbereitung zu einer Reise dorthin dienen.
Die Republik Seychellen besteht aus etwa 115 Inseln, und sie liegen im Indischen Ozean, vor der ostafrikanischen Küste in Nachbarschaft zu den Inselstaaten Madagaskar, Mauritius und den Komoren. Die Seychellen (benannt nach dem französischen Seeoffizier Jean Moreau de Séchelles) sind eine Präsidialrepublik, die größte Insel ist Mahé mit der Hauptstadt Victoria, das Klima dort wird vom Monsun bestimmt.
Die Bevölkerung - die Seychellois - besteht hauptsächlich aus den Nachfahren von Siedlern, die einst aus verschiedenen französischen Kolonialgebieten eingewandert sind. Die Hauptsprache, das Seychellenkreol, basiert auf dem Französischen. Touristen können sich hier also gut auf französisch, aber auch auf englisch verständigen.
Autor Werner Zips und Regisseurin Angelica V. Marte zeigen recht anschaulich, dass die Seychellen viel mehr sind als nur ein Urlaubstraum in türkisblauen Farben.
Das zentrale Motto hier lautet "Einheit in Vielfalt", und es wird von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung als Grundlage einer friedlichen Koexistenz und guten wirtschaftlichen Entwicklung mitsamt sanfterem Öko-Tourismus verstanden. Dazu gehört auch der nachhaltige Schutz der tropischen und marinen Tierwelt - hier gibt es allein drei Arten von Riesenschildkröten und den seltenen Weißschwanz-Tropikvogel, von dem mittlerweile um die 100 Paare auf Bird Island leben.
"Das Wichtigste war uns, die Bewohner der Inselwelt medial den Seychellen zurückzugeben", sagte Autor Zips der Deutschen Presse-Agentur. "Denn in den meisten Filmen und Artikeln treten sie gegenüber Sonne, Sand, Meer und Granitfelsen deutlich in den Hintergrund. Unser Ziel war, das zu zeigen, was hinter den Kulissen passiert, damit das Paradies erhalten wird. Dort (auf der Hinterbühne) findet sich ein affirmatives Verständnis von Vielfalt und Inklusion, das sich unter anderem in einer vitalen Musikszene mit Reggae und Sega zeigt."
Das wird ganz besonders beim wichtigsten und größten Kulturfest des Landes deutlich - dem jährlichen Festival namens Kreol. Eine Woche zeigen unterschiedliche Musikstile samt mitreißenden Rhythmen, faszinierenden Tanzformen und kulinarischen Köstlichkeiten das bunte Leben auf den Inseln. Solch ein Fest betont sichtbar das Verbindende zwischen allen ethnischen Gruppen, ohne dabei jedoch die unterschiedlichen Erfahrungen und das Trennende zu verbergen.
Da ist offenbar kein Platz für Hass und Fanatismus, und das wird auch in den Zitaten der befragten Einwohner deutlich, die viel von der Geschichte der Inseln, ihrer eigenen Herkunft und ihren Sorgen und Wünschen berichten. So wird für den Zuschauer durchaus verständlich, dass sie nirgendwo anders leben möchten.