TV-TippTurbulente Komödie um Mama und ihr kleines Häuschen im ZDF
Mama soll ins Pflegeheim abgeschoben werden - so hätte es die Tochter gern. Weshalb daraus so leicht nichts wird, ist nun in einer ZDF-Komödie zu sehen.

Berlin - Mama ist gestürzt und liegt in einem Münchner Krankenhaus. Derweil versucht ihre Tochter, das kleine Häuschen ihrer Mutter zu verkaufen - die weiß jedoch nichts davon. Und büxt aus der Klinik aus. Das ist die Ausgangslage für die Komödie „Mit Harpunen schießt man nicht“ (Donnerstag, 21. September, 20.15 Uhr, ZDF).
Gerda (Gerburg Jahnke) schießt scharf: Mit einer Harpune zielt die Seniorin auf einen vermeintlichen Einbrecher. Dabei wollte sich der Taxifahrer Simon (Eugene Boateng) ihr Haus lediglich für ein Wochenende „ausleihen“, hat er doch den Hausschlüssel im Taxi gefunden, wo ihn Gerdas Tochter Linda (Isabell Polack) kurz zuvor verloren hatte. Von ihm erfährt Gerda vom geplanten Hausverkauf durch Linda und schmiedet rasch einen Plan: Simon zieht als ihr vermeintlicher neuer Pfleger bei ihr ein. Wenig später kommt auch Linda dazu, da ihre eigene Wohnung einer Dauerbaustelle gleicht.
Von einer entfremdeten Beziehung zwischen Mutter und Tochter erzählt Regisseur Peter Gersina (61, „Zwei mitten im Leben“, „Milk & Honey“). Das Drehbuch von Stefan Kuhlmann entstand nach einer Idee von Anna Tebbe. Nach und nach kommt heraus, dass Simon - ausgerechnet mit Lindas Ex-Partnerin - eine gemeinsame Tochter hat, die etwas altklug daherkommt und natürlich auch einzieht.
Allerlei Missverständnisse
Das ist aber nicht alles: Unbewältigte Trauer, drohende Abschiebung, vergebliche Heiratsanträge und allerlei Missverständnisse werden auch noch in die ohnehin schon etwas konfuse Handlung gepackt.
Gerburg Jahnke (68, „Butter bei die Fische“) ist eher als Kabarettistin („Ladies Night“) bekannt und spielt hier schlagfertig eine Mutter, die sich partout nicht aufs Abstellgleis schieben lassen will. Dabei steht ihr Eugene Boateng (38, „Die Protokollantin“, „Werkstatthelden mit Herz“) als ausgesprochen munterer Helfer wider Willen zur Seite, der selbstverständlich flugs den Herd repariert und obendrein sehr gut kochen und aufräumen kann.
Die Dialoge dieser etwas überfrachtet wirkenden Komödie sind streckenweise haarsträubend - die Botschaft jedoch trifft ins Schwarze: einfach mal über den Tellerrand schauen, nicht nur an sich selbst denken und für andere Menschen da sein. Warum es ausgerechnet eine Harpune sein muß, bleibt unerfindlich, aber immerhin kommt sie nicht weiter zum Einsatz. Und am Ende gibt es eine ganz neue, etwas andere Familie. Und die bleibt dann nicht nur vorübergehend.