ARD / RBB / Katrin Vernau / Patricia Schlesinger Von Bescheidenheit keine Spur
Nach dem Skandal um Vorwürfe der Untreue, Kungelei und Verschwendung ist beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) von neuer Bescheidenheit keine Spur. Die Interimsintendantin Katrin Vernau kassiert fast genauso viel wie ihre entlassene Vorgängerin Patricia Schlesinger.

Berlin/Magdeburg - epd / Uwe Kreißig
Vernau erhalte rund 295 000 Euro pro Jahr, habe der öffentlich-rechtlichen Sender der „Bild-Zeitung“ nach wiederholten Nachfragen am Freitagabend mitgeteilt. Das seien nur 8000 Euro weniger, als Schlesinger bekam, die allerdings noch umstrittene Zulagen erhielt. Gegenüber ihrem alten Job als Verwaltungsdirektorin beim öffentlich-rechtlichen Sender WDR bedeute dies eine Gehaltserhöhung von rund 50 000 Euro, so „Bild online“ weiter.
WDR-Intendant Tom Buhrow hatte im vergangenen Jahr ein Grundgehalt von 413 000 Euro erhalten, ZDF-Intendant Norbert Himmler verdiente 372 000 Euro. Die Bezüge von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) belaufen sich laut „Bild am Sonntag“ auf 362 000 Euro pro Jahr.
Zuvor hatte die „Welt online“ berichtet, dass beim CDU-Parteitag vergangene Woche in Hannover nicht nur 86 Berichterstatter der öffentlich-rechtlichen Sender vor Ort waren, sondern inklusive Technik und Kamerateams sogar 191 Mitarbeiter.
Es sei schon richtig, dass „einem die Zahl an sich groß vorkommt“, äußerte sich WDR-Intendant Tom Buhrow, zitiert das Online-Portal. Es sei aber auch „sehr viel berichtet worden“.
Kurz darauf recherchierte die „Welt“, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk plane, mit rund 50 Mitarbeitern nach London zu reisen, um vom Begräbnis der Queen zu berichten. Über die Kosten für den Personalaufwand sollen NDR und ZDF bislang keine Angaben gemacht haben.
„Neben dem Team des ZDF-Studios in der britischen Hauptstadt kommen circa acht bis zehn Moderatoren, Reporter und Experten an verschiedenen Orten zum Einsatz“, teilte das ZDF auf Anfrage zuvor der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ mit. Hinzu kämen weitere 20 bis 30 Mitarbeiter aus Produktion und Technik sowie Kameraleute und Ortskräfte, sagte ein Sprecher der Rundfunkanstalt: „Lange Sendestrecken wie die Übertragungen der Trauerfeierlichkeiten für die Queen erfordern einen entsprechenden Personaleinsatz.“