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Tag der Wahrheit Urteil gegen spanische Infantin Cristina fällt am Freitag

Zum ersten Mal stand eine direkte Angehörige des Königshauses vor Gericht. Infantin Cristina wird Beihilfe zum Steuerbetrug vorgeworfen.

16.02.2017, 15:23

Palma (dpa) - Im Korruptionsprozess gegen die spanische Infantin Cristina und ihren Ehemann Iñaki Urdangarin soll das Urteil Berichten zufolge an diesem Freitag fallen.

Das meldeten mehrere spanische Medien, darunter die Zeitung "El País", am Donnerstag unter Berufung auf das zuständige Gericht in Palma de Mallorca.

Die 51-jährige Schwester von König Felipe wurde von der Nebenklage der Beihilfe zum Steuerbetrug bezichtigt. Damit stand zum ersten Mal eine direkte Angehörige des Königshauses vor Gericht.

Insgesamt waren 17 Personen im Zusammenhang mit Unregelmäßigkeiten rund um die angeblich gemeinnützige Stiftung "Nóos" von Ex-Handballstar Urdangarin und seinem früheren Geschäftspartner Diego Torres angeklagt. Der 49-jährige Urdangarin soll insgesamt sechs Millionen Euro Steuergelder veruntreut haben. Zudem werden ihm Betrug, Geldwäsche und Urkundenfälschung vorgeworfen. Ihm drohen bis zu 19 Jahren und sechs Monaten Haft, Torres bis zu 16 Jahren und sechs Monaten. 

Cristina hatte stets beteuert, sich nie um die Geschäfte ihres Mannes gekümmert zu haben. Obwohl die Staatsanwaltschaft für sie einen Freispruch forderte, hielt die Nebenklage rund um die Gewerkschaft Manos Limpias (Saubere Hände) die Forderung nach einer achtjährigen Gefängnisstrafe aufrecht. Urdangarin hatte Unregelmäßigkeiten eingeräumt, aber meist ausweichend geantwortet und sich auf Erinnerungslücken berufen.

Die Angeklagten müssen laut "El País" nicht selbst auf Mallorca erscheinen, ihre Anwälte können für sie die etwa 1000 Seiten lange Urteilsschrift entgegennehmen.