Premiere des Mobilen Theaters Vom verzweifelten Kampf eines Alkoholikers
Magdeburg (ipe). Wer von uns kennt es nicht: Das Gläschen Wein zum Feierabend, das Bier nach dem Sport oder einen guten Cognac nach dem Essen. Dass vieles im Leben eine Frage des Maßes ist und Gefahr läuft, über dieses Maß zur Droge zu werden, thematisiert das Theaterstück "Morgen hör ich auf" von Eddie Cornwell.
In der Magdeburger Feuerwache spielte Andreas Steinke in der Premiere des "Mobilen Theaters 2000", ein Projekt des Kinderring e.V., in einem berührenden Ein-Mann-Stück die authentische Geschichte eines Alkoholikers. Robert Thomsen, Handelsvertreter für Fußbodenbeläge, versucht verzweifelt die Leere seines Jobs, den Konkurrenzkampf in der Firma sowie seine zum Formalismus ausgehöhlte Ehe mit immer mehr Alkohol zu kompensieren. Er ist Trinker, der in einem sich zur Spirale entwickelnden Teufelskreis steckt: Angst aufgrund beruflichen und privaten Drucks – Scham – Trinken – Aufhören und Hoffen, dass dieses Aufhören durchgehalten werden kann – Rückfall …
Am Ende des Theaterstücks sehen die Zuschauer Robert Thomsen in einer Entzugsklinik, der weiß, dass "das erste Glas stehen gelassen werden muss". Wird er aus seiner Selbstvernichtung aussteigen können? Wird er wieder ein authentisches, glückliches Leben leben können? Andreas Steinke spielt unter der sensiblen Regie von Iris Albrecht diese Rolle des Robert Thomsen mit einer dramatischen Glaubwürdigkeit. Die Zuschauer verfolgten seine Darstellung des verzweifelten Kampfs eines Alkoholikers zwischen Selbsterkenntnis und zunehmendem Selbstbetrug mit Stille und Fassungslosigkeit. Der starke Applaus am Ende der Vorstellung insgesamt für das Team des "Mobilen Theaters 2000" war verflochten mit einer fast greifbaren Nachdenklichkeit über die latente Gefahr des Alkoholgenusses.
Gebucht werden kann das Stück von Schulen und Institutionen unter Telefon 0391/5979900.