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Weltkulturerbe Naumburg scheitert erneut

Namburgs Weltkulturerbe-Antrag wurde von der Unesco zur Überarbeitung zurückgegeben. Es bleiben drei Jahre für eine Nachbesserung.

09.07.2017, 16:25

Krakau (dpa) l Der Naumburger Dom hat den Welterbe-Titel der Unesco auch im zweiten Anlauf verpasst, kann sich aber noch Hoffnungen auf den Status machen. Das Welterbe-Komitee erkannte bei einer Sitzung am Sonntagnachmittag in Krakau den außergewöhnlichen universellen Wert des mittelalterlichen Baus an. Im Ensemble mit der im Antrag ebenfalls eingereichten umliegenden hochmittelalterlichen Landschaft an Saale und Unstrut sahen die Experten diesen Wert jedoch nicht.

Sie empfahlen, das Bewerbungs-Dossier nachzubessern und nur auf den Dom im Süden Sachsen-Anhalts selbst zu beschränken. Dafür bleiben drei Jahre Zeit. Der Antrag war bereits zum zweiten Mal vom Komitee diskutiert worden. Vor zwei Jahren hatte es das Dokument zur kompletten Überarbeitung und erneuten Begutachtung zurückgegeben.

Der Weltdenkmalrat Icomos hatte bei der früheren wie bei der jetzigen Bewerbung empfohlen, eine Eintragung in die Welterbeliste komplett abzulehnen.

In Sachsen-Anhalt wurde die Anerkennung des besonderen Werts des Doms mit großer Freude aufgenommen. "Das ist eine gute Nachricht für das Kulturland Sachsen-Anhalt", sagte Kulturminister Rainer Robra (CDU). Das Bundesland beherbergt bereits vier Welterbe-Stätten.

"Wir sind begeistert und erleichtert", schloss sich der Landrat des Burgenlandkreises, Götz Ulrich (CDU), an. Er sitzt auch in dem Förderverein, der seit Jahren die Bemühungen um den Welterbe-Titel vorantreibt. "Jetzt bleibt ein relativ leichter Schritt, um anerkannt zu werden. Oder anders gesagt: Der Ball liegt auf dem Elfmeterpunkt und der Tormann steht nicht mal im Tor."

Der Naumburger Dom gehört nach Aussage zahlreicher Wissenschaftler zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern aus der Zeit des europäischen Mittelalters. Er ist weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt, vor allem für die zwölf lebensgroßen Skulpturen der Dom-Stifter. Unter ihnen ist die sprichwörtlich "schöne" Uta von Ballenstedt, die auch von den Komitee-Mitgliedern in Krakau in der Diskussion mehrfach schwärmend erwähnt worden war.