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Wenzel wird Leiterin des Jüdischen Museums Frankfurt

Digitale Vermittlung und eine Online-Sammlung: Mirjam Wenzel will als neue Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt das Haus zu einem modernen Zentrum jüdischer Kultur ausbauen.

11.09.2015, 17:35

Frankfurt/Main (dpa) - Die Literaturwissenschaftlerin Mirjam Wenzel übernimmt Anfang 2016 die Leitung des Jüdischen Museums in Frankfurt. Der Magistrat habe sich am Freitag für die Berufung der 43-Jährigen ausgesprochen, teilte das Kulturdezernat der Stadt mit.

Die gebürtige Frankfurterin war zuletzt am Jüdischen Museum Berlin tätig. Sie tritt in Frankfurt die Nachfolge von Raphael Gross an, der nach fast zehn Jahren an der Spitze des Hauses seinen Abschied angekündigt hatte.

Wenzel kündigte an, das Jüdische Museum im Rothschild-Palais und das zugehörige Museum Judengasse in der Frankfurter Innenstadt zu einem Zentrum für jüdische Kultur ausbauen zu wollen. Dazu will sie vor allem kulturhistorische Ausstellungen zeigen und die Sammlung online zugänglich machen.

Die Digitalisierung führt zu einem stärkeren Interesse an dem Original, begründete sie ihren Ansatz. Museen müssten sich viel stärker den Besuchern zuwenden und sie in die Entwicklung der Ausstellungen einbeziehen, sagte die 43-Jährige. Einen ähnlichen Ansatz hat sie bereits in Berlin vertreten, wo sie zuletzt die Medienabteilung im Jüdischen Museum verantwortete und deren Digitalisierung vorantrieb.

Das Jüdische Museum Frankfurt wird zurzeit umgebaut und erweitert. Das Rothschild-Palais, in dem das Museum seit 1988 untergebracht ist, wird saniert. Parallel entsteht bis 2017 ein moderner Anbau. Nötig ist die Erweiterung auch, weil der Nachlass der Familie von Anne Frank zurück in ihre Heimatstadt Frankfurt kommt. Diesem will Wenzel einen eigenen Raum in der Dauerausstellung widmen.

Jüdisches Musuem Frankfurt

Fritz Bauer Institut