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2. Magdeburger Domfestspiele Zum Abschluss ein anspruchsvolles Konzert

22.09.2010, 04:13

Von Liane Bornholdt

Magdeburg. Mit der schon traditionellen Lichternacht und mit viel Musik wurden am Wochenende die zum Domjubiläum ins Leben gerufenen Domfesttage zum 2. Mal in Magdeburg gefeiert. Zum Abschluss der abwechslungsreichen Veranstaltungsreihe spielte der junge aber bereits sehr erfolgreiche Organist Ulrich Walther auf der großen Schuke-Orgel im Dom. Er hatte ein interessantes, aber auch ausgesprochen anspruchsvolles Programm. Es begann mit einer der Regerschen Bach-Transkriptionen, der Chromatischen Fantasie und Fuge BWV 903. Der Organist brillierte mit einer wunderbaren Spieltechnik, silbrig klingenden Läufen und dynamischem Spiel.

Mit Arnold Schönbergs Variations on a recitative op. 40 erklang ein strukturell sehr kompliziertes Stück, eine Ausnahmeerscheinung in Schönbergs Werk, das mit seinen ineinander übergehenden zehn Variationen jedem Zuhörer höchste Konzentration abverlangt. Mit seiner Fülle und Farbigkeit aber konnte der Organist auch hier beeindrucken. Auch William Bolcoms Gospel Prelude überraschte mit seiner Klangmächtigkeit, dennoch eine kleine "Erholung" für die Zuhörer, bevor die Konzentration bei György Ligetis Etude Coulée Nr. 2 pour orgue wieder intensiv gefordert wurde. Dieses Werk lässt mit seiner Harmonik, den Schwebungen und Spannungen trotz fast sängerischer Schönheit des Klangs eine hochdramatische Spannung entstehen.

Zum Abschluss dann ein bekannteres, aber doch auch sehr konzentriertes Werk, die Suite op. 5 von Maurice Duruflé. Bekannt ist hier vor allem die Schlusstoccata, die weniger eine Toccata im Sinne des Barock ist, als eher ein mächtiges, sehr eindrucksvolles Finale. Spielerisch ausgezeichnet beeindruckte jedoch das ganze Werk mit seiner Dichte und Vielgestaltigkeit. Die Gäste wurden mit Orgelmusik höchster Güte entlassen, einem faszinierenden Schluss eines Musikfestes, das dem mächtigen Bauwerk, dem es gewidmet war, entsprach.