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Tod mit 93 Maler Adam Lude Döring gestorben

Als "Artist der linearen Figur" wurde Adam Lude Döring bezeichnet. Bis in hohe Alter hat er sich den neugierigen Blick bewahrt. An Heiligabend ist der Maler mit 93 Jahren gestorben.

27.12.2018, 18:16

Sachsenheim (dpa) - Der Maler Adam Lude Döring ist tot. Er starb an Heiligabend im Alter von 93 Jahren, wie seine Tochter am Donnerstag mitteilte.

Dörings Spezialität waren Hundertfeldkompositionen, wie er sie selbst nannte: grafische Muster bestehend jeweils aus hundert Quadraten. Kunstkritiker bezeichneten Döring als "Artisten der linearen Figur". Er sei ein "Denkspieler mit dem Zeichenstift" und vereine in seinen Bildern Nachdenkliches und Ironisches.

Der in Dresden geborene Künstler lebte und arbeitete seit rund 40 Jahren in Sachsenheim in Baden-Württemberg. Dörings Werke der konstruktivistischen Malerei mit Bleistift, Buntstiften und in Aquarellen waren in vielen deutschen Galerien, aber auch in Frankreich, ausgestellt. Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) ernannte ihn 1989 zum Professor.

Erst über Umwege war Döring zur Kunst gekommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er als Postamtsvorsteher im Erzgebirge, war Holzfäller und Hilfsschreiner. Nach seinem Umzug in den Westen studierte er Philosophie bei Max Bense und sechs Semester an einer freien Akademie.

"Ich arbeite spontan und diese Liebe an dem spontanen Abenteuer wünsche ich mir bis zu meinem letzten Tag", sagte er einmal über sein Schaffen. Auch im hohen Alter war er noch aktiv. Gefragt was er sich noch wünsche, antworte er mit 80 Jahren: "Mein bestes Bild habe ich noch nicht gemalt."