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Automobilclub lässt fast 800 000 Stück für Kinder hergestellen und verteilt sie an allen Schulen ADAC-Warnwesten für alle Schulanfänger

03.09.2012, 03:25

Für mehr als 70 000 Kinder in Sachsen-Anhalt beginnt am 6. September 2012 die Schulzeit. Damit die Abc-Schützer sicherer durch den Verkehr kommen, gibt es Warnwesten vom ADAC.

Magdeburg (rgm) l Ab Donnerstag sind die ABC-Schützen zu verkehrsreichsten Zeiten unterwegs und nehmen aktiv und regelmäßig am Straßenverkehr teil. Die Unfallgefahr steigt. Traurig, aber wahr: Im letzten Jahr verunglückten in Sachsen-Anhalt 835 Kinder bei Verkehrsunfällen. Landesweit wurden drei Kinder getötet und 155 schwer verletzt.

Um die Sicherheit ihrer Kinder zu erhöhen, sollten Eltern rechtzeitig mit ihren Kindern den Schulweg üben. Grundsätzlich rät der Automobilclub davon ab, Kinder regelmäßig mit dem Auto in die Schule zu bringen. Kinder sollten lieber zu Fuß gehen und reichlich Gelegenheit bekommen, selbst Erfahrungen im Straßenverkehr zu sammeln. Das schult und macht sicher. Dazu Tipps der Verkehrsexperten vom ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt:

Beim gemeinsamen Begehen des künftigen Schulweges dem Kind mögliche Gefahren zeigen und ausführlich besprechen. Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der sicherste.

Ampeln, Fußgängerüberwege, Markierungen, wie den kleinen gelben Füßen folgen, Lotsenübergänge nutzen.

Regelmäßig üben, aber das Kind dabei nicht überfordern. Kinder müssen nur wissen, was für sie aktuell wichtig ist. Keine unnötige Angst machen und nicht ständig ermahnen, lieber öfter loben.

Je nach Länge und Schwierigkeit den Schulweg mehrmals am besten an Werktagen zu unterschiedlichen Zeiten gemeinsam abgehen und üben. Der ABC-Schütze lernt, sich auf verschiedene Verkehrssituationen einzustellen. Verhalten in außergewöhnlichen Situationen wie zum Beispiel an Baustellen oder Bushaltestellen besprechen.

Wichtig ist der Rollentausch - das Kind bringt die Eltern zur Schule und erklärt selbst die Gefahrenstellen. In den ersten Wochen, kann eine regelmäßige Erwachsenenbegleitung sinnvoll sein. Auch wenn das Kind bereits eigenständig zur Schule geht, sollte es gelegentlich beobachtet werden. So können Nachlässigkeiten erkannt und das Training wiederholt werden.

Hektik vermeiden. Impulsives Verhalten kann beispielsweise beim Überqueren von Straßen eine wesentliche Rolle spielen besonders, wenn das Kind unter Zeitdruck gerät. Oft ist das frühe Aufstehen schon eine große Umstellung. Deshalb sollte auch der neue Tagesrhythmus schrittweise trainiert werden. Genauso wichtig: Genügend Schlaf. Denn nur dann ist ein Kind fit für den Alltag im Verkehr.

Kinder sollten dem Wetter und der Jahreszeit angemessen gekleidet sein - Kapuzen behindern oft die freie Sicht, Jacken und Ranzen sollten reflektierende Stellen haben. Besondere Vorsicht gilt an Bushaltestellen. Kindern sollte beigebracht werden, niemals vor oder hinter einem haltenden Bus über die Straße zu laufen!

Besondere Maßnahmen und Schwerpunktaktionen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit sollen zur Entschärfung der Unfallgefahren für Kinder beitragen. In einer gemeinsamen Aktion werden im Bereich der Schulen von Polizei und ADAC Spannbänder auf den Schulanfang hinweisen, um alle Verkehrsteilnehmer auf die ABC-Schützen aufmerksam zu machen.

Alle 27 Minuten wird auf Deutschlands Straßen ein Kind unter 15 Jahren von einem Auto erfasst - oft deshalb, weil es nicht oder zu spät gesehen wird. Das will der ADAC mit seiner bundesweiten Aktion zur Verteilung von Warnwesten an Schulanfänger ändern. Zusammen mit "Ein Herz für Kinder" und der Deutschen Post werden zu Beginn der dunklen Jahreszeit, also Ende September, alle Schulanfänger des Jahres 2012 mit einer Sicherheitsweste ausgestattet. Die große Auftaktveranstaltung findet in Sachsen-Anhalt am 20. September 2012 in Magdeburg statt.