1. Startseite
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Altmaier will deutschen Weltraumbahnhof prüfen

Trotz Bedenken der ESA Altmaier will deutschen Weltraumbahnhof prüfen

Die Industrie wünscht sich einen Weltraumbahnhof in Deutschland. Wirtschaftsminister Altmaier zeigt sich aufgeschlossen, doch die ESA zweifelt an einem Standort in Deutschland.

21.10.2019, 14:03

Berlin (dpa) - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat wohlwollend auf den Wunsch der deutschen Industrie zur Errichtung eines deutschen Weltraumbahnhofs reagiert.

"Raumfahrt begeistert viele Menschen und sichert tausende Arbeitsplätze in Deutschland. In der Satellitentechnik sind wir führend. Deshalb werde ich den Vorschlag des BDI für einen Weltraumbahnhof gerne prüfen", sagte der CDU-Politiker der "Bild". Der ehemalige Astronaut Thomas Reiter bezweifelte, dass ein deutscher Weltraumbahnhof sinnvoll wäre.

"Es gibt in vielen europäischen Ländern bereits solche Initiativen", sagte Reiter im "SWR Aktuell Radio". "Wenn man sich die Landkarte anschaut, dann sieht man, dass Portugal von den Azoren her hervorragende Bedingungen hätte." Auch England könne er sich als Standort vorstellen. Von Deutschland aus sei das schon schwieriger, sagte Reiter, der bei der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) arbeitet.

Der ehemalige Astronaut sprach sich dennoch dafür aus, Unternehmen zu fördern, die kleine Satelliten herstellen, "auch wenn sie nicht aus Deutschland starten". Es sei sehr zu befürworten, dass das Interesse an der Raumfahrt steige. Das Wirtschaftsministerium will Anfang 2020 Eckpunkte für ein Weltraumgesetz vorlegen, um Investitionen und Innovationen am Standort Deutschland zu fördern, wie eine Sprecherin am Montag ankündigte.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hatte den Wunsch nach einem eigenen Weltraumbahnhof in Deutschland vorgetragen. Bei seinem "Weltraumkongress" forderte der BDI die Bundesregierung dazu auf, die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen. Mit dem Bahnhof könnten kleine Trägerraketen auch von Deutschland aus gestartet werden.