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Gebrauchtwagen-Check Mäßig bis gut: Das sagt der Tüv zum VW Polo (seit 2009)

Der VW Polo ist neu ein teures Auto. Wer ihn gebraucht kauft, bekommt einen zuverlässigen Kleinwagenklassiker - wenn er nicht allzu alt ist. Schon bei der zweiten HU gibt es Fahrwerksprobleme.

Von Stefan Weißenborn, dpa 28.11.2025, 00:05
Dauerbrenner aus Wolfsburg: Der VW Polo prägt die Kleinwagenklasse fast wie sein großer Bruder die Golf-, äh, Kompaktklasse.
Dauerbrenner aus Wolfsburg: Der VW Polo prägt die Kleinwagenklasse fast wie sein großer Bruder die Golf-, äh, Kompaktklasse. Volkswagen AG/dpa-tmn

Berlin - Der VW Polo rangiert bei den Pkw-Neuzulassungen seit Jahren in den Top Ten, einer der in Deutschland beliebtesten Kleinwagen ist er ohnehin. Das ist insofern bemerkenswert als er zu den teuren Autos in seinem Segment zählt. Auch gebrauchte Exemplare sind selten ein Schnäppchen - obwohl der Wolfsburger Klassiker bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) über die Jahre betrachtet eine eher mittelprächtige Vorstellung gibt.

Dabei gilt: Je jünger das Auto, desto besser schneidet es ab, obgleich sich auch die jüngste Generation ein ärgerliches Manko leistet.

  • Modellhistorie: Die betrachteten Auflagen fünf und sechs kamen als Neuwagen in den Jahren 2009 und 2017 in den Handel. Modellpflegen führte VW 2014 und 2020 durch. Die erste umfasste komplett neue Motoren und viele neue Fahrassistenzsysteme wie Multi-Kollisionsbremse oder automatische Notbremsfunktion für den Stadtverkehr. Die zweite beschränkte sich hauptsächlich auf optische Retuschen und technische Änderungen im Detail.
  • Karosserie und Varianten: Die Fünftauflage gibt es als Drei- und Fünftürer, den Nachfolger nur noch als fünftüriges Steilheck. Einen Hauch von Offroad versprüht der zwischen 2009 und 2014 angebotene CrossPolo mit Kunststoffbeplankung an Kotflügeln, Seitenschwellern und Türen. Das Kürzel GTI tragen klassisch stärker motorisierten Polos.
  • Abmessungen (laut ADAC): 5. Generation: 3,97 m bis 3,98 m x 1,68 m x 1,45 m bis 1,49 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 280 l bis 952 l.
  • Stärken: Der Polo ist ein über die Jahre zum vollwertigen Pkw gewachsenes Auto, in dem auch Erwachsene hinten bequem mitfahren können. Und sogar ein adaptives Fahrwerk für das Plus an Komfort kam als Option hinzu. Bei der HU zeigt sich die Sechstauflage in puncto Fahrwerk meist zuverlässig, haltbar sind bei beiden Generationen die Blinker sowie die Bremsleitungen und -schläuche.
  • Schwächen: Größtes Manko des Polos Nummer sechs sind demnach die „vielen defekten Lenkgelenke“ ab der zweiten HU. Ansonsten schlägt sich diese Baureihe lediglich mit anfälligem Abblendlicht und unterdurchschnittlicher Funktion der Fußbremse herum - zwei Fehlstellen, die sie mit dem Vorgänger teilt.
  • Pannenverhalten: Die ADAC-Pannenstatistik, die Autos ab einem Mindestalter von zwei Jahren erfasst, bescheinigt dem Polo eine „hohe bis sehr hohe Zuverlässigkeit“. Als Pannenschwerpunkt nennt der Club einzig die Steuerkette bei Autos von 2011.
  • Motoren: 5. Generation: Benziner (Drei- und Vierzylinder, Frontantrieb): 44 kW/60 PS bis 162 kW/220 PS; Autogas (LPG): 60 kW/82 PS; Diesel (Drei- und Vierzylinder, Frontantrieb): 55 kW/75 PS bis 77 kW/105 PS.

Händler-Verkaufswert nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit statistisch erwartbaren Kilometern - drei Preisbeispiele:

  • CrossPolo 1.0 TSI BMT/Start-Stopp (6/2017); 81 kW/110 PS (Dreizylinder); 94.000 Kilometer; 9.394 Euro.
  • Polo 1.0 Active (6/2021); 59 kW/80 PS (Dreizylinder); 53.000 Kilometer; 15.348 Euro.
  • Polo 1.0 TSI R-Line (6/2024); 85 kW/116 PS (Dreizylinder); 19.000 Kilometer; 21.469 Euro.