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Regen auf Campingplatz So kommen festgefahrene Autos und Camper aus dem Matsch

Campen auf Wiesenparkplätzen - und dann Regenwetter. Es gibt definitiv Schöneres. Denn im Matsch können sich Fahrzeuge festfahren. Wie man sie dann wieder freibekommt: die wichtigsten Tipps.

Von dpa 31.07.2025, 12:13
Wenn nichts mehr geht, kann ein Traktor Steckengebliebene aus dem Schlamm befreien.
Wenn nichts mehr geht, kann ein Traktor Steckengebliebene aus dem Schlamm befreien. Daniel Bockwoldt/dpa/dpa-tmn

Frankfurt/Main - Wer zu Festivals wie Wacken geht, dürfte zwar fast schon enttäuscht sein, wenn es dort nicht mal zu einer schönen Rutschpartie im Matsch kommt. Dank Gummistiefeln ist das alles halb so wild - und auch lustig. Aber später können solche Gegebenheiten problematisch werden: Wenn man mit dem Wohnmobil oder Auto wieder heimfahren muss. 

Denn egal, ob auf dem Gelände eines Campingplatzes oder dem Behelfsparkplatz eines Veranstaltungsgeländes: Autos und Wohnmobile können speziell bei Dauerregen im Matsch steckenbleiben. Was kann man nun tun?

Nicht noch schlimmer machen

Das Beste ist, die Situation nicht noch zu verschlimmern, rät der Automobilclub von Deutschland (AvD). Demnach ist einer der größten Fehler, ganz stumpf aufs Gas zu steigen und zu meinen, man könne durch die hohe Rotation der Antriebsreifen irgendwie noch etwas ausrichten.

Denn das führt nur dazu, dass der Untergrund noch glatter wird und sich die Radkästen des Fahrzeugs mit Schlamm vollsetzen. Beides hilft natürlich nicht. Und auf längere Sicht ist Letzteres auch fürs Material nicht gut, wenn sich dort Sand gepaart mit Feuchtigkeit reindrückt.

Schaukeln - und dann zur Schaufel greifen

Was stattdessen zu tun ist: Drehen die Antriebsräder durch, stellt man zunächst den Motor wieder aus und verschafft sich einen Überblick. Manchmal kann dem AvD zufolge schon ein klassisches Rausschaukeln - etwas Gas geben, zurückfallen lassen, dann im Schwung wieder Gas geben - helfen.

Allerdings hängt der Erfolg davon ab, wie stark durchgeweicht der Boden bereits ist und wie tief man drinsteht. Bei kleinen Löchern und dem Anschub durch helfende Hände am Heck mag das klappen.

Wenn andere mit anschieben, gilt: Bitte vorsichtig sein und sich niemals in Gefahr bringen. Man sollte sich bestenfalls nicht direkt hinter das Fahrzeug stellen, sondern etwas seitlich versetzt. So trifft einen auch weniger vom möglicherweise wegspritzenden Schlamm.

Vielleicht hilft auch, mit einer Schaufel vor den Rädern eventuell aufgehäufte Erde wegzuschaufeln, um weniger Widerstand zu haben.

Wenn die Matte zum Fluggeschoss wird

Das Unterlegen von greifbaren Dingen wie Holzbrettern oder auch Gummimatten aus dem Auto kann Sinn ergeben - zumindest in der Theorie. Praktisch dürfte beides durch die Nässe schnell ebenso glitschig werden und kann zudem zum gefährlichen Geschoss für Umstehende werden.

Die Dynamik, wenn so etwas vom Rad nach hinten beschleunigt wird, dürfe man nicht unterschätzen, warnt der AvD. Dann kann schon eine Gummimatte sehr schmerzhaft werden, wenn man davon getroffen wird.

Besser Abhilfe schaffen könnten professionelle Sandbretter, wie man sie etwa von Expeditions- oder manchen Wüstenrallye-Autos kennt. Falls diese jemand zur Hand hat.

Wenn nichts mehr hilft, muss ein Abschlepper helfen

Können die beschriebenen Techniken nicht zum Erfolg führen, geht man auf einem Campingplatz zum Platzwart und bittet dort um Hilfe. Oft dürfte ein Trecker oder ein anderes Gefährt mit grober Bereifung für solche Fälle vorhanden sein.

Und bei Volksfesten oder Festivals, wo unter anderem Landwirte kostenpflichtige Parkplätze anbieten, sollten Steckengebliebene sich entsprechend an den Betreiber wenden.

Wer sich abschleppen lässt, muss aber genau wissen, wo sich der Abschlepphaken des eigenen Autos befindet. Nur dieser sollte benutzt werden. Was die Bedienungsanleitung des Autos sonst noch zum Thema Abschleppen an Informationen bereithält, sollte ebenfalls einen genauen Blick wert sein.