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Der Erholungswert wird durch die intensive Verbindung zur Natur erheblich gesteigert Balsam für die Seele: Yoga im Freien

24.04.2012, 03:20

War Yoga in der Vergangenheit eher eine Übung für wenige Menschen, erfreut sich das Programm jetzt immer größerer Beliebtheit. Vor allem wenn die Übungen im Freien stattfinden, sind die Balsam für sie Seele.

Fargau (dapd) l Yoga muss nicht immer drinnen stattfinden. "Der Mensch sucht von jeher Erholung und Entspannung in der Natur und auch Sanatorien und Kurkliniken haben in der Regel eine Anbindung an die Natur", sagt Kathrin Baruschke vom Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e.V. (BDY). Wer Yoga mache, habe meistens auch das Bedürfnis, etwas für seine Gesundheit zu tun. Die Verbindung von Atem- und Bewegungsübungen mit der freien Natur wirke besonders regenerierend.

"Yoga unter freiem Himmel ist deutlich anders als in einem Raum", so Baruschke. "Das Lebensgefühl, beim Ausbreiten der Arme in die Weite des blauen Himmels zu schauen und die Sonnenstrahlen auf der Haut zu spüren, ist ganz anders, als wenn man bei künstlichem Licht gegen eine Hallendecke blickt und den Luftzug des Ventilators fühlt." Baruschke unterrichtet seit 15 Jahren Yoga. Wenn sie draußen einen Kurs gebe, erlebe sie oft eine besondere Gelassenheit oder Besinnlichkeit in den Bewegungen der Teilnehmer.

Die Übungen selbst unterscheiden sich nicht, es gibt keine spezielle Yoga-Form für die Kurse in der Natur. Die Unterrichtsform draußen ergebe sich aus den jeweiligen Umständen. "Ein kühler, windiger Tag und unebener Boden erfordern eine andere Praxis als der Unterricht an einem heißen, sonnigen Tag auf ebener Wiese", sagt Baruschke. Die Übungen reichten von dynamischen Bewegungsabfolgen bis zu Gehmeditationen unter freiem Himmel.

Yoga-Kurse im Freien finden in der Regel ab Frühsommer bis in den September hinein statt. "Und für manchen mag ein Fleckchen Erde und ein Fleckchen Himmel reichen", sagt Baruschke. Am besten sei aber eine etwas ruhigere Umgebung wie ein Park oder das Ufer eines Sees geeignet, um zu entschleunigen und neue Energiereserven aufzubauen.

Für die Yoga-Kurse im Freien sollte man eine Matte mitbringen. "Es gibt waschbare Yogamatten, so braucht man nicht auf Übungen und Bewegungsabläufe, zum Beispiel im Liegen, oder auf den Sonnengruß zu verzichten", sagt Baruschke. Und wenn es nicht zu kalt oder zu nass oder der Boden zu hart sei, könne man die Übungen auch ohne Matte auf der Wiese durchführen. "Es ist auch eine besondere Bereicherung, den ganzen Körper in unmittelbarem Kontakt mit der Erde zu spüren."

"In unseren Breiten ist es ja leider so, dass man selten mit beständigem Sonnenwetter rechnen kann", sagt Baruschke. Daher sollte man an warme Kleidung und Regenjacke denken. Baruschke hat gute Erfahrungen mit dem Zwiebelschalenprinzip gemacht: Einfach eine lange über eine kurze Hose ziehen und über dem T-Shirt einen Pulli und dann eine Jacke tragen - schon sei man für jedes Wetter gerüstet. Wann immer es warm genug ist und keine Gefahr droht, sich durch Splitter oder Ähnliches zu verletzen, empfiehlt die Yoga-Lehrende, barfuß zu üben. Die Füße seien so viel beweglicher, man kräftige die Fußmuskulatur und trainiere die Sinnesreize der Haut. Wenn man Schuhe trägt, sollten sie eine flexible Sohle haben.