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Berlin mal anders: 7 Geheimtipps für ein aufregendes Wochenende

Fernsehturm, Potsdamer Platz und Reichstag? Höchste Zeit, die deutsche Hauptstadt einmal von einer anderen Seite kennenzulernen! Hier sind 7 Geheimtipps für ein unvergessliches Wochenende, die sogar dem einen oder anderen Berliner noch fremd sein dürften.

17.05.2016, 14:55

Berlin zählt nach wie vor zu den beliebtesten Reisezielen innerhalb Deutschlands: Allein im vergangenen Jahr verzeichnete das Amt für Statistik in Berlin-Brandenburg rund 13 Millionen Touristen, darunter knapp 40 % Berlin-Urlauber aus dem Ausland. Da die meisten Besucher die Stadt in geführten Gruppen erkunden oder sich vertrauensvoll an die Touristen-Information wenden, besteht die Hauptstadt für viele bloß aus dem Brandenburger Tor, dem KaDeWe, der Museumsinsel und dem Berliner Zoo. Wie schade – denn abseits der üblichen Pfade wartet ein Berlin, wie es in keinem Reiseführer steht: Bunt, quirlig und eine Spur nostalgisch.
Das Klischee vom Berliner, dem nur Eisbein und gepökelte Schweinshaxe an Sauerkraut und Erbsenpüree auf den Tisch kommen, hält sich hartnäckig. Der „Street Food Thursday“ räumt damit auf: Jeden Donnerstag ab 17 Uhr trifft sich in der Markthalle 9 alles, was kulinarisch experimentierfreudig ist, um sich durch die internationalen Streetfood-Leckereien zu probieren.
Es muss nicht immer ein Museum sein: Auch wenn die Berliner Museen einen Weltruf genießen, wird dem Besucher die zwanzigste Ausstellung über den Mauerfall nicht annähernd so bunt im Gedächtnis bleiben wie das „Bear Pit Karaoke“, das jeden Sonntag im Mauerpark stattfindet. Hier kann jeder, der Lust auf ein paar Minuten im Mittelpunkt hat, Taylor Swift oder ACDC mitsingen und sich von einer Menge Schaulustiger bejubeln lassen. Wer lieber nur zusehen möchte, kann dies bei einem kühlen Bier tun.
Mittagessen im Fernsehturm war gestern: Das junge und junggebliebene Berlin zieht es in die "Fluxbau Kantine" unweit der Oberbaumbrücke im pulsierenden Kreuzberg. Im Musikclub des beliebten Radiosenders FluxFM finden regelmäßig Live-Konzerte, Lesungen und Kunstausstellungen statt. Neben den kulturellen Leckerbissen genießen die Besucher ein umfassendes kulinarisches Angebot: Die Fluxbau Kantine bietet alles von Kaffee und Kuchen über leichte Snacks bis hin zu Dinners für große Gesellschaften. Im Sommer lockt die Terrasse mit einem herrlichen Blick über die Spree und zu besonderen Anlässen wie Halloween oder Valentinstag verwandelt sich der Fluxbau in eine Partyhalle.
Es muss nicht immer ein Sterne-Hotel sein: Wer das Berlin hinter der Fassade erkunden möchte, sollte eine Unterkunft wählen, die die Möglichkeit zum kulturellen Austausch bietet: Eine wunderbare Möglichkeit für Mutige, die ihre Reisekasse lieber in das Berliner Nachtleben oder die Stadterkundung investieren möchten, ist Couchsurfing: In der Hauptstadt gibt es eine Menge Privatpersonen, die ihr Sofa und manchmal sogar ein Gästezimmer kostenlos zur Verfügung stellen – und mit ein bisschen Glück ist dabei auch schnell eine neue Freundschaft gewonnen. Für alle, die es ein bisschen anonymer mögen, sich jedoch nicht in Unkosten stürzen möchten, bietet sich die Übernachtung in der A&O Hostelkette an.

Die Zimmer, in denen die jeweils besten Elemente aus Jugendherberge und Hotel kombiniert werden, haben minimal zwei Betten und können daher auch von Paaren gemietet werden, die Wert auf ihre Privatsphäre legen. Unter www.aohostels.com/de/ können interessierte Urlauber sich ein individuelles Angebot zusammenstellen lassen und entscheiden, welche der Standorte in Friedrichshain, Mitte oder Berlin Hauptbahnhof ihrer Urlaubsplanung am ehesten entspricht.
Natürlich führt letztlich kein Weg am Fernsehturm vorbei, von dem aus man die Augen für einige Minuten über die ganze Stadt schweifen lässt – ein bisschen typisches Touri-Programm gehört eben in jeden Wochenendtrip. Wer aber nach einem wirklich ungewöhnlichen Aus- bzw. Anblick sucht, den führt der Weg nicht nur hoch hinaus, sondern auch weit nach unten: Auf einer Tour durch die "Berliner Unterwelten" erkunden die Besucher die weit verzweigten Anlagen und Tunnelsysteme unterhalb Berlins und besichtigen verwaiste Luftschutzbunker, die innerstädtische Rohrpost, die Überbleibsel einer unterirdischen Brauerei und niemals vollendete U-Bahnhöfe.
Geheimtipp Nummer 6 ist nichts für Zartbesaitete: Im Berliner Umland befindet sich der Krankenhauskomplex Beelitz Heilstätten, der Anfang des 20. Jahrhunderts als die Vorzeige-Klinik für Tuberkulose-Kranke galt. Seit den 1930er Jahren ist der 200 ha große und insgesamt 60 Gebäude zählende Komplex jedoch verlassen und zieht seither all jene an, die mit Gänsehaut und leuchtenden Augen durch die ehemals prunkvollen Räume gehen, die nun aus leeren Fenstern in die Umgebung starren.
Im Gegensatz zu vielen anderen Städten, die vergeblich gegen die kunstvollen Fassadenbilder ankämpfen, ist Berlin stolz auf seine Straßenkunst – so stolz, dass es sogar eine eigene Streetart-Tourgibt: 3 1/2 Stunden lang werden die Besucher von lokalen und internationalen Streetart-Künstlern durch die Hauptstadt und zu den beeindruckendsten Graffitis und Ateliers geführt. Im Anschluss können die Teilnehmer sogar selbst aktiv werden und sich in einem lokalen Atelier kleine eigene Kunstwerke als Andenken gestalten.