Ministerium gibt Warnung heraus / Lieferkette wird geprüft / Ergebnis der Proben soll kommende Woche vorliegen Dioxinbelastete Eier möglicherweise noch im Handel
Hannover/Meppen (dapd) l Erneuter Dioxin-Alarm wegen Eiern aus Niedersachsen: Derzeit prüfen die Behörden, ob sich noch belastete Eier im Handel befinden und suchen nach der Ursache der Dioxin-Belastung. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich Eier aus dem zwischenzeitlich gesperrten Freilandbetrieb im Landkreis Emsland weiterhin in den Verkaufsregalen befinden, sagte gestern eine Sprecherin des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums. Die Eier seien über eine Vermarktungsgesellschaft im Landkreis Diepholz an mehrere Handelsketten ausgeliefert worden. Eine unmittelbare Gesundheitsgefahr durch den Verzehr bestehe aber nicht. Derzeit werde daran gearbeitet, die Lieferketten nachzuvollziehen, fügte die Sprecherin an.
Am Montag war der betroffene Bio-Freilandbetrieb mit 12 000 Legehennen im Emsland wegen vierfach überhöhter Grenzwerte für Dioxine und dioxinähnliche PCB gesperrt und die Vermarktung gestoppt worden. Die Werte waren bei Eigenkontrollen festgestellt worden. Tags darauf wurden in verschiedenen Bereichen des Hofes Eierproben entnommen und zur Ursachenforschung an das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Oldenburg (LAVES) geschickt.
Untersucht werden soll, ob das Gift über den Boden in die Eier gelangte oder ob es andere Ursachen für die Belastung gibt. "Mit Ergebnissen rechnen wir in der kommende Woche", sagte eine Sprecherin des Landkreises Emsland. Zudem hätten LAVES-Mitarbeiter Futtermittelproben in dem Betrieb entnommen. Auch diese würden derzeit untersucht.
Wegen der unklaren Lieferkette hatte das Landwirtschaftsministerium in Hannover eine gültige Warnmeldung herausgegeben. Eier mit dem Erzeugercode 0-DE-0356091 und einem Mindesthaltbarkeitsdatum vom 14. Juni und später sollten nicht mehr verzehrt, sondern vernichtet werden.