Schikane im Internet Eltern gegen Cybermobbing: Vorgehen mit dem Kind absprechen
Das Internet bietet Kindern viele Möglichkeiten, birgt aber auch Gefahren. Eine davon ist das Cybermobbing. Wenn Eltern dagegen vorgehen wollen, sollten sie nicht im Alleingang handeln.
Berlin (dpa/tmn) - Wenn ihr Kind zum Opfer von Cybermobbing wird, sollten Eltern nicht vorschnell handeln. Bevor sie konkrete Schritte unternehmen und zum Beispiel mit Lehrern oder Eltern sprechen, sollten sie das Kind einbeziehen und gemeinsam über Lösungen sprechen.
Anderenfalls fühlt sich das Kind überfahren oder sogar bloßgestellt. Denn wer im Netz gemobbt und gedemütigt wird, schämt sich oft dafür. Darauf weist die Initiative "Schau hin! Was dein Kind mit Medien macht" hin. Ist ein Kind betroffen, sollten Eltern sensibel nachhaken, um die Zusammenhänge zu verstehen. Sofern Mitschüler beteiligt sind, ist es sinnvoll, das Thema in der Schule zu besprechen, zum Beispiel bei einem Elternabend. Denn oft werden Kinder auf dem Schulhof ebenso gemobbt wie im Netz.
Auf jeden Fall sollten Eltern Belege sammeln, indem sie Screenshots anfertigen und für den Fall, dass der Angreifer unklar ist, dessen Nickname notieren. Löschen die Täter die Inhalte nicht freiwillig, können Eltern dies vom Betreiber der Webseite, über die gemobbt wird, einfordern. Die Kontaktdaten finden sie über den Hilfebereich oder das Impressum. Bei schweren Verstößen können Eltern rechtliche Schritte einleiten und die Nutzer bei der Polizei anzeigen.
Wenn ihr Kind selbst mobbt, sollten Eltern versuchen, die Gründe zu ermitteln. Ursachen können sein, dass das Kind unzufrieden ist, Anerkennung sucht oder sich wehrt, da es selbst gemobbt wurde. Wichtig ist, dem Kind deutlich zu machen, wie sich das Mobbingopfer nun fühlt und welche Alternativen es in Streitsituationen gibt.