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Karls Erdbeerhof Gegen Ausländerfeindlichkeit: Karls Erlebnis-Dörfer setzen ein deutliches Zeichen 

Vor allen Eingängen der Freizeitparks "Karls Erlebnis-Dorf" hängt ein Schild, auf dem steht, dass "Ausländer-Feinde" draußen bleiben sollen. Der Geschäftsführer der Erdbeerhöfe und Erlebnis-Dörfer Robert Dahl hat nun die Hintergründe erklärt. 

Von DUR/op 05.05.2025, 16:42
Robert Dahl, Geschäftsführer von Karls Erlebnis-Dorf, setzt sich gegen Ausländerfeindlichkeit ein. Foto:
Robert Dahl, Geschäftsführer von Karls Erlebnis-Dorf, setzt sich gegen Ausländerfeindlichkeit ein. Foto: dpa

Berlin - An allen Eingängen zu jedem Karls-Erlebnis-Dorf hängt ein Schild mit der Aufschrift „Ausländer-Feinde müssen leider draußen bleiben“, unterschrieben von Geschäftsführer Robert Dahl. Warum es dort hängt und derzeit viel Aufmerksamkeit bekommt, erklärt ein Beitrag von BuzzFeed.

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Schild gegen Ausländerfeindlichkeit bei Karls seit Ankunft syrischer Flüchtlinge 2015

Das Schild würde bereits seit 2015 an allen Eingängen der Erlebnis-Dörfer hängen, sagte Dahl gegenüber BuzzFeed. Damals habe Karls Erdbeerhof Geflüchtete aus Syrien in den Unterkünften für Erntehelfer untergebracht, die normalerweise nur im Sommer besetzt sind.

„Der Landkreis hatte damals angefragt, ob wir spontan Flüchtlinge unterbringen könnten, und das haben wir dann auch gemacht. Dafür wurde ich damals stark angefeindet“, sagt Dahl heute.

Bei einer Bürgerversammlung im Betrieb seien 2015 einige Menschen extra angereist, um gegen die Aufnahme der Geflüchteten zu protestieren. Die Integration der Syrer sei dann aber dennoch gelungen. 60 von ihnen würden heute noch bei Karls arbeiten.

"Ausländer-Feinde müssen draußen bleiben" steht auf einem Schild an jedem Eingang der Karls-Erlebnis-Dörfer, unterschrieben von Geschäftsführer Robert Dahl.
"Ausländer-Feinde müssen draußen bleiben" steht auf einem Schild an jedem Eingang der Karls-Erlebnis-Dörfer, unterschrieben von Geschäftsführer Robert Dahl.

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Karls stellt sich auf Seite ausländischer Erntehelfer

Robert Dahl wollte mit dem Schild demnach nicht nur die ehemaligen syrischen Geflüchteten ansprechen, sondern auch alle anderen ausländischen Mitarbeiter des Unternehmens. In der Erntesaison kämen viele Helfer aus Polen und Rumänien.

„Deshalb hatte ich das Bedürfnis, mit diesem Schild eine Ansage zu machen. Unsere ausländischen Mitarbeiter sollen wissen, dass ich auf ihrer Seite stehe“, sagt der Geschäftsführer.

BuzzFeed-Chefredakteurin begrüßt deutliches Statement von Karls Erlebnisdorf

Auch BuzzFeed-Chefredakteurin Sabrina Hoffmann hat sich bei LinkedIn positiv zu dem Schild gegen Ausländerfeindlichkeit geäußert. Sie ist mit ihrer Familie in einem Karls Erlebnis-Dorf in Brandenburg gewesen und hat die Botschaft gerade in dieser Region als mutig bezeichnet.

"Hier hat die AfD bei der Bundestagswahl über 30 Prozent geholt und ist mit großem Abstand stärkste Kraft", schreibt Hoffmann in ihrem Beitrag, "Dieses Statement ist bedeutend in Zeiten, in denen auch deutsche Unternehmen in vorauseilendem Gehorsam gegenüber Trump ihren Einsatz für Vielfalt und Gleichberechtigung stoppen."

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Die Botschaft habe das Potenzial, dem Unternehmen zu schaden und Umsatz zu kosten. Hoffmann freut sich, dass es in Brandenburg trotzdem Menschen und Unternehmen gebe, "die für das Richtige einstehen".

Karls Erdbeerhöfe in Nord- und Ostdeutschland

Karls ist besonders bekannt für seine Erdbeerhöfe sowie auch die Erdbeerstände, die in vielen Städten in Nord- und Ostdeutschland verbreitet sind.

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Neben regionalen Lebensmitteln wie Erdbeeren, Kartoffeln und Spargel betreibt das Unternehmen aber auch sechs sogenannte Erlebnis-Dörfer. Diese Freizeitparks mit Fahrgeschäften, Manufakturen und Hofläden gibt es an der Ostseeküste sowie auch jeweils einen in der Nähe von Berlin und bei Döbeln.