Urlaubsplanung 2026 Haben Familien in den Ferien Vorrang? Was Eltern jetzt unbedingt wissen sollten
Wenn in den Sommer- oder Winterferien viele Kolleginnen und Kollegen gleichzeitig frei möchten, kommt es schnell zu Spannungen. Haben Eltern mit schulpflichtigen Kindern dann eigentlich Vorrang? Was der Gesetzgeber sagt, wie Teams faire Lösungen finden.

Halle (Saale). Im November/Dezember ist in den meisten Firmen und Betrieben die Urlaubsplanung für das nächste Jahr fällig. Für die besten Termine für den Sommerurlaub 2026 oder die Winterferien kann es da schon mal Gerangel geben. Wer darf eigentlich wann - gibt es dafür arbeitsrechtliche Grundlagen?
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Eltern haben keinen automatischen Vorrang – aber einen wichtigen Anspruch
Rein rechtlich gibt es keinen festgeschriebenen Vorrang für Mütter und Väter, die in den Ferien Urlaub benötigen. Arbeitgeber müssen jedoch soziale Gesichtspunkte berücksichtigen – und dazu zählt die Betreuung schulpflichtiger Kinder. In vielen Betrieben bedeutet das: Eltern werden bei der Planung bevorzugt, wenn es keine betrieblichen Gründe dagegen gibt.
Systemische Coachin Evelyn Wurster, selbst Mutter von Zwillingen, sagt im Gespräch: „Wichtig ist das Thema Transparenz. Alle sollten wissen: Wie sind meine Arbeitszeiten, wann habe ich mehr Flexibilität, wann weniger? Außerdem sollten Teams ein gewisses Maß an 'Geben und Nehmen' pflegen.“
Warum Kommunikation Konflikte vermeiden kann
Damit die Ferienzeit nicht zur Belastungsprobe wird, rät Expertin Wurster dazu, früh und offen miteinander zu sprechen.
Sie empfiehlt in diesem Zusammenhang eine transparente Kommunikation mit dem Arbeitgeber und dem Team über die eigene Situation als Elternteil. Sie betont die Wichtigkeit von Fairness im Team und rät zu einem 'Geben und Nehmen'.
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Wenn klar ist, wer auf Ferienzeiten angewiesen ist und wer flexibler planen kann, lassen sich viele Konflikte bereits im Vorfeld entschärfen. Zudem schaffen Teams, die regelmäßig rotieren, langfristig ein Gefühl von Fairness.
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So gelingt Eltern die innere Balance in der Doppelrolle
Neben der organisatorischen Ebene spielt auch die innere Haltung eine Rolle. Wurster sagt: „Wie Eltern eine gute innere Haltung für ihre Doppelrolle finden und ihre Bedürfnisse clever kommunizieren – darüber sollte offen gesprochen werden.“
Denn wer eigene Bedürfnisse klar formuliert, schafft Verständnis und erleichtert den Prozess für alle Beteiligten.
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Rotieren, planen, abstimmen – so bleibt der Urlaubsstress aus
Ob Sommerferien, Herbstpause oder Weihnachten: Ein durchdachtes System hilft, dass niemand dauerhaft zurückstehen muss. Viele Unternehmen setzen auf Rotationsmodelle, abgestimmte Urlaubszeiträume und frühzeitige Abfragen. Wichtig bleibt: Fairness und Freiwilligkeit, nicht starre Regeln.