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Pishing, Smishing und Krypto-Betrug Enkeltrick war gestern: Mit diesen Maschen wollen Internet-Betrüger an Ihr Geld

Betrüger lassen sich immer neue Maschen einfallen, um an das Geld argloser Opfer zu gelangen. Gerade im Internet sind die Möglichkeiten dazu nahezu unendlich. Hier ein Überblick über die häufigsten Methoden.

Von DUR Aktualisiert: 03.06.2025, 17:25
Im Internet lauern viele Betrüger, die nur darauf warten, dass ein argloser Kunde in ihre Falle tappt.
Im Internet lauern viele Betrüger, die nur darauf warten, dass ein argloser Kunde in ihre Falle tappt. (Symbolfoto: dpa)

Magdeburg/Halle (Saale). - Der Enkeltrick ist wohl die bekannteste Betrugsmasche, mit der sich viel Geld ergaunern lässt. 

Betrüger fokussieren sich aber nicht nur auf arglose Senioren. Im Internet und auf Verkaufsplattformen lassen sich Kriminelle immer neue Methoden einfallen, um an das Geld ihrer Opfer zu gelangen. Das sind die bekanntesten Maschen:

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Betrug mit dem Iban-Trick

Bei dieser Masche locken die Täter Bankkunden mit falschen Festgeld-Versprechen in die Falle. Dabei geben sie sich als Experten für die Vermittlung von Fest- oder Tagesgeld-Angeboten aus.

Die Konditionen sind dabei gut, aber nicht utopisch. Sobald das Opfer bereit ist, einen entsprechenden Geldbetrag anzulegen, wird ihm ein täuschend echt wirkendes Antragsformular einer vermeintlichen Partnerbank zugeschickt.

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Sind diese "Formalitäten" abgeschlossen, soll das Opfer den gewünschten Betrag auf ein Konto mit einer ausländischen Iban-Nummer überweisen.

Das Konto existiert zwar, aber es läuft auf den Namen des Betrügers. Klappen kann dieser Coup, weil die Banken die Iban nicht mit dem angegebenen Namen abgleichen. So schützen Sie sich vor diesem Betrug.

Smishing: Betrug mit Paket-SMS

Der Begriff "Smishing" setzt sich aus den Begriffen "SMS" und "Pishing" zusammen. Dabei werden betrügerische SMS-Nachrichten an arglose Verbraucher geschickt, um an persönliche Informationen zu gelangen.

Meist geben Smishing-Nachrichten vor, von vertrauenswürdigen Quellen – zum Beispiel einer Bank, Paketdiensten oder Behörden – zu stammen. Sie enthalten oft dringliche Angaben und fordern zur Eingabe von Daten oder zum Klick auf einen Link auf.

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Der Wortlaut der SMS ist oft ähnlich und lautet häufig: "Ihr Paket wird heute zum Absender zurückgesendet. Letzte Möglichkeit, es abzuholen." Dann folgt ein Link.

In dem Link sind Namen von Paketdienstleistern wie DHL oder Hermes zwar enthalten, jedoch sind sie mit Extrawörtern ergänzt, wie etwas "dhl.chicbox...".

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Brushing: Die dreiste Falle von Amazon-Paketen

Brushing ist eine Betrugsmasche im Onlinehandel, bei der Verbraucher überraschend Waren zugesendet bekommen, die sie nie bestellt haben.

Betrüger nutzen dabei reale Adressen, um fingierte Bestellungen auf Online-Marktplätzen, wie zum Beispiel Amazon, zu platzieren. Ziel ist es, unter dem Namen der Empfänger positive Bewertungen für die eigenen Produkte zu verfassen und so das Verkäuferprofil künstlich aufzuwerten.

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Zwar entstehen dem Empfänger meist keine direkten Kosten oder Verpflichtungen, doch die unaufgeforderte Zusendung der Pakete deutet darauf hin, dass persönliche Daten missbräuchlich verwendet wurden.

Bei dieser Masche ist der Empfänger jedoch nicht das eigentliche Opfer. Andere Nutzer jedoch, die die Waren – möglicherweise mit minderwertiger Qualität – anhand der gefälschten Bewertungen bestellen, sollen damit getäuscht werden.

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Perfider Betrug auf Amazon

Und noch eine weitere Masche haben sich Betrüger für die Verkaufsplattform Amazon ausgedacht – dieses Mal direkt zu Lasten der Kunden.

Bei diesem Betrug gründen Kriminelle Fake-Firmen oder erschleichen sich die Zugangsdaten seriöser Amazon- oder eBay-Verkäufer.

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Waren werden dann zum Schnäppchenpreis angeboten. Sobald nichtsahnende Käufer diese erwerben und ihre Daten übermitteln, geben die Täter einen entsprechenden Auftrag bei weiteren Händlern auf - mit den Daten des Käufers.

Die Täter schnappen sich das vom Kunden überwiesene Geld und verschwinden.

Das Perfide an dem Betrug: Er fliegt erst Wochen später auf. Da der Kunde seine Ware erhält, ahnt er so lange nichts, bis die ersten Mahnungen bei ihm eintreffen.

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Influencer auf Instagram zocken Geld ab

Ein Student aus Leipzig musste erfahren, dass nicht nur Rentner auf Betrüger im Internet hereinfallen. Über Instagram war er auf eine vermeintliche Influencerin aufmerksam geworden.

In einer Story behaupte sie, dass sie, wenn man ihr Geld schickt, den Betrag innerhalb weniger Minuten verdoppelt. Eine Lüge, wie sich herausstellte. 

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Das Geld, das der Student der Influencerin schickte, wurde nicht verdoppelt, sondern war weg. Er war über einen Post einer Bekannten auf diese Aktion aufmerksam geworden.

Was er zu diesem Zeitpunkt nicht wusste: Das Profil seiner Bekannten wurde gehackt. An die Zugangsdaten gelangen die Betrüger beispielsweise durch Datenlecks oder Phishing-Mails, in denen Nutzer unachtsam Links anklicken und so persönliche Daten preisgeben.

Gefälschte Schreiben von Behörden

Im Namen deutscher Behörden versuchen Betrüger auch gern einmal, arglose Verbraucher um ihr Geld zu bringen. Laut dpa sollen derzeit gefälschte Steuerbriefe die Runde machen.

Hierbei geben sich die Kriminellen als das Bundeszentralamt für Steuern aus und fordern Verzugszinsen für vermeintlich zu spät eingereichte Steuererklärungen.

Die Lohnsteuerhilfe Bayern (Lohi) hält die Empfänger an, diese Schreiben genau zu prüfen und vor allem die Steuer-ID abzugleichen. Diese ist, wenn überhaupt angegeben, zumeist falsch, da die Betrüger diese nicht kennen.

Auch eine ausländische IBAN ist ein Hinweis auf Betrug. Keine deutsche Behörde unterhält Konten im Ausland.

Sollten dennoch Zweifel an Echtheit des Schreibens bestehen, so rät die Lohi, das zuständige Finanzamt zu kontaktieren.