Motivierende Modellrechnung ETF statt Kippe: Wie Rauchverzicht ein Vermögen bringen kann
Am 31. Mai ist Weltnichtrauchertag. Eine Berechnung zeigt: Wer das Rauchen aufgibt und das Geld stattdessen clever investiert, kann so innerhalb einiger Jahre ein stattliches Vermögen aufbauen.

Heidelberg - Mehr als eine halbe Million Euro: So viel Geld lässt sich anhäufen, wenn man es geschickt in einen ETF investiert, anstatt es täglich für eine Packung Zigaretten auszugeben. Zugegebenermaßen: Dafür braucht es einen langen Atem. Denn nur wer über 30 Jahre hinweg Ausdauer und Beharrlichkeit beweist, kann mit diesem Ergebnis rechnen, zeigt eine Modellrechnung des Vergleichsportals Verivox.
8,70 Euro kostet eine Packung mit 20 Zigaretten der meistkonsumierten Marke in Deutschland aktuell. Wer jeden Tag eine Schachtel davon raucht, gibt pro Monat rund 265 Euro dafür aus. In zehn Jahren summieren sich die Ausgaben Verivox zufolge insgesamt auf 37.600 Euro, in 30 Jahren sogar auf mehr als 169.000 Euro. Dabei nimmt das Vergleichsportal an, dass Zigaretten - wie in den vergangenen 20 Jahren - auch in Zukunft im Schnitt um 3,7 Prozent pro Jahr teurer werden.
Zinseszinseffekt im Laufe der Jahre enorm
Wer es schafft, auf den Tabakkonsum zu verzichten, und das eingesparte Geld stattdessen in einen auf dem Welt-Aktienindex MSCI World basierenden ETF-Sparplan investiert, kann laut Verivox in 30 Jahren ein Depotvermögen von 502.712 Euro anhäufen, wenn der MSCI World seine jährliche, historische Netto-Durchschnittsrendite von etwa 7,5 Prozent beibehält. Zugrunde liegt die Annahme, dass Sparerinnen und Sparer ihren Sparbetrag pro Jahr - gemäß der jährlichen Zigarettenteuerung - um 3,7 Prozent anheben und das Geld in einen ETF fließt, der die Erträge automatisch reinvestiert.
Der Vorteil dieses sogenannten thesaurierenden ETFs: Mit zunehmender Haltedauer wirkt sich der Zinseszinseffekt immer stärker auf das Depotvermögen des ehemaligen Rauchers aus. Nach der Modellrechnung liegt das Depotvermögen nach zehn Jahren Spardauer bereits bei rund 54.000 Euro. Rund 69 Prozent der Summe entfallen dabei auf eigene Einzahlungen des Sparers, der Rest ist Rendite. Nach 30 Jahren liegt der Depotwert laut der Berechnung dann bei rund 503.000 Euro. Jetzt entfällt laut Verivox nur noch gut ein Drittel (34 Prozent) auf eigene Einzahlungen, mehr als 333.000 Euro sind durch den Wertzuwachs aus Rendite und Zinseszinseffekt hinzugekommen.
Tatsächlicher Wert kann variieren
Wer seine Anteile dann veräußern möchte, sollte wissen, dass er nicht das gesamte Fondsvermögen einstreichen kann. Denn 26,375 Prozent des Gewinns gehen in Form von Abgeltungsteuer und Soli an den Fiskus (für Angehörige einer Kirche wird zudem Kirchensteuer fällig). Die übrig bleibende Summe von immerhin noch 441.000 kann sich aber immer noch sehen lassen.
Wichtig zu wissen: Die Modellrechnung zeigt lediglich, welche Zinseszinseffekte im Laufe vieler Jahre realistisch möglich sind. In der Praxis fallen die Renditen nicht Jahr für Jahr gleich aus, die Börsenkurse unterliegen Schwankungen und können mitunter auch stark einbrechen. Umso wichtiger ist es, dass Anlegerinnen und Anleger ihre Investitionen lange halten, solche Einbrüche aussitzen können.