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Gutes tun mit Geld Spendenzeit: So erkennen Sie seriöse Organisationen

Zur Weihnachtszeit boomt die Spendenbereitschaft - doch nicht jede Organisation arbeitet seriös. Worauf Verbraucherinnen und Verbraucher achten sollten, um sicher und sinnvoll zu helfen.

Von dpa 01.12.2025, 14:09
Ob für den Tierschutz oder Notleidende in Kriegsgebieten: In der Weihnachtszeit rufen besonders viele Organisationen zu Spenden auf.
Ob für den Tierschutz oder Notleidende in Kriegsgebieten: In der Weihnachtszeit rufen besonders viele Organisationen zu Spenden auf. Franziska Gabbert/dpa-tmn

Frankfurt - Ob für Bedürftige, Kinder, Tier- oder Umweltschutzprojekte: Rund um die Weihnachtszeit wollen viele Menschen mit einer Spende Gutes tun. Doch bei der Fülle an Spendenaufrufen kann man schnell ins Straucheln geraten: Welche Organisation ist denn wirklich seriös?

Der Verbraucherzentrale Hessen zufolge kann schon der erste Eindruck entscheidend sein: Soll der Spendenaufruf vor allem Mitleid oder Angst erzeugen oder eine besondere Dringlichkeit transportieren, ohne umfassende Informationen zur Organisation oder dem Projekt bereitzustellen, sei Vorsicht angebracht. Dann könne es helfen, auf der offiziellen Webseite der Organisation weitere Nachforschungen anzustellen. Dort sollten konkrete Projekte, eine Kontaktadresse, ein Jahresbericht sowie Informationen zu Einnahmen und Ausgaben und der Trennung von Verwaltungs- und Werbekosten ausgewiesen sein.

Auch direkter Kontakt kann bei Einschätzung helfen

„Ein entscheidendes Kriterium für die Seriosität einer Spendeninitiative ist ihre Bereitschaft, auf Nachfragen offen, informativ und ohne Zögern Auskunft zu erteilen“, sagt Olesja Jäger von der Verbraucherzentrale Hessen. Darum ist es vor einer Spende empfehlenswert, direkten Kontakt zur Organisation aufzunehmen, falls man diese nicht schon gut kennt. Fordern Sie dabei den aktuellen Jahresbericht an und prüfen Sie zusätzliche Quellen im Netz - etwa Bewertungen und Berichte über die Arbeit der Initiative.

Ein gutes Indiz für Seriosität bieten auch spezielle Gütesiegel, mit denen eine Organisation ausgezeichnet wurde - etwa das des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI-Spenden-Siegel). Dieses erhalten den Verbraucherschützern zufolge nur Einrichtungen, die sich Jahr für Jahr nach strengen Kriterien prüfen lassen. So müsse etwa die Werbung sachlich sowie der Mitteleinsatz zweckgerichtet, sparsam und wirtschaftlich sein. Außerdem müssten sämtliche Projektplanungen und Entscheidungen einer funktionierenden Kontrolle unterliegen. 

Bloß nicht unter Druck setzen lassen

Eine Liste aller ausgezeichneten Organisationen findet sich auf der Webseite des DZI. Vertrauenswürdig sind zudem Initiativen mit dem Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats oder dem Label Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ).

Die Verbraucherschützer warnen ausdrücklich davor, sich vor einer Zuwendung unter Druck setzen zu lassen - sei es an der Haustür, in der Fußgängerzone oder via Social Media. Stattdessen sollte man stets um Informationsmaterial bitten und sich Bedenkzeit einräumen. „Reagieren Spendensammler ablehnend oder drängen sie auf schnelle Entscheidungen, ist dies ein deutliches Warnsignal für unseriöses Verhalten“, sagt Olesja Jäger. Laufen Ihnen Werberinnen und Werber hinterher, beschimpfen Sie oder halten Sie fest, rät die Verbraucherzentrale, umgehend die Polizei zu informieren und die entsprechende Organisation gleich mit.