Einwände von Kollegen ernst nehmen Für Hundebesuch im Büro sollten klare Regeln gelten
Waldems-Esch (dapd) l Hunde sind nicht gerne allein. Viele Halter würden ihr Tier deshalb gern mit an den Arbeitsplatz nehmen. Laut Rainer Schröder, Vorsitzender des Berufsverbands der Hundeerzieher und Verhaltensberater (BHV) im hessischen Waldems-Esch, ist diese Lösung nicht nur für den Hund gut: "Hunde haben eine beruhigende Wirkung auf Menschen. Ihre Anwesenheit sorgt daher für ein besseres Klima am Arbeitsplatz", sagt er.
Bevor man mit dem Tier im Büro auftaucht, sollte man den Chef um Erlaubnis fragen. "Außerdem sollte man Regeln für den tierischen Dauerbesuch vereinbaren", sagt Schröder. Dazu gehöre beispielsweise, dass Hunde auf wichtigen Sitzungen nichts verloren haben, dass der Hundehalter Schmutz und Tierhaare beseitigt und dass die Zeit fürs Gassigehen nicht als Arbeitszeit zählt.
Jeder Hundehalter sollte diese Vereinbarungen unterschreiben - gemeinsam mit dem Hinweis, dass ein Regelverstoß dazu führt, dass dieser Mitarbeiter seinen Hund nicht mehr mitbringen darf. "Denn es passiert oft, dass es mit einem Hund nicht klappt und eine Firma daher plötzlich ein generelles Verbot verhängt", sagt Rainer Schröder. Er plädiert dafür, einen Mitarbeiter zu ernennen, der sich um die Einhaltung der Hunderegeln kümmert und an den man sich mit Beschwerden wenden kann.
Auch die Kollegen sollten in puncto Bürohund ein Mitspracherecht haben. "Wenn jemand beispielsweise auf Tierhaare allergisch reagiert oder Angst vor Hunden hat, sollte man darauf auf jeden Fall Rücksicht nehmen", sagt Schröder. Unter Umständen könne man einen Kompromiss finden - beispielsweise, dass der Hund im Büro immer angeleint sein muss.
Schröder empfiehlt Hundehaltern, für ihr Tier im Büro grundsätzlich eine Leine oder auch eine Flugbox bereitzuhalten. "So kann man den Hund auch mal festbinden, wenn beispielsweise ein Kunde hereinkommt", sagt Schröder. In Büros, in denen es viel Publikumsverkehr gibt oder wo generell viel Trubel herrscht, seien Hunde allerdings generell nicht gut aufgehoben.